Bürgergeld: Wer profitiert am meisten und wie viel Prozent sind Deutsche?

Seit Beginn des Jahres 2023 wird das Bürgergeld eingeführt. Doch wer sind eigentlich die Empfänger dieser neuen staatlichen Sozialleistung? Und wie viele Menschen beziehen überhaupt Bürgergeld?

Wer profitiert am meisten und wie viel Prozent sind Deutsche?
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Kritiker kritisieren die Regierung, Langzeitarbeitslose zu unterstützen und behaupten, dass Millionen auf Kosten des Staates ein bequemes Leben ohne Arbeit führen. Von rechts außen kommt oft der Vorwurf, Ausländer würden sich in Deutschland ausruhen. Dies wird jedoch von dem Recherchekollektiv Correctiv als falsch entlarvt.

Doch wie sehen die Fakten aus?

Wie viele Menschen beziehen eigentlich Bürgergeld? Welches Alter haben sie und woher kommen sie? Und wie haben sich die Zahlen seit Einführung des Bürgergeldes verändert? Die Bundesagentur für Arbeit veröffentlicht Statistiken dazu auf ihrer Website.

Wer profitiert am meisten und wie viel Prozent sind Deutsche?
Wie viel Prozent der Bürgergeld Empfänger sind Deutsche?

Statistisches Bundesamt veröffentlich Bevölkerungszahlen

Laut dem Statistischen Bundesamt lebten im Jahr 2022 über 84,5 Millionen Menschen in Deutschland. Seitdem ist diese Zahl weiter gestiegen, insbesondere durch den russischen Angriffskrieg in der Ukraine im Jahr 2023 mit großen Migrationsströmen. Wie viele davon beziehen Bürgergeld?

2023 knapp 5,5 Millionen Bürgergeld-Empfänger

Im Juni 2023 bezogen laut der Bundesagentur für Arbeit fast 5,5 Millionen Menschen in Deutschland Bürgergeld – das sind etwa 6,5 Prozent der Bevölkerung. Verglichen mit Juni 2022 gibt es drei Prozent mehr Personen, die auf Bürgergeld angewiesen sind. Das bedeutet knapp 160.000 mehr Empfänger als im Vorjahr.


Ost – West Unterschied

Interessant ist auch der Unterschied zwischen Ost- und Westdeutschland: In den alten Bundesländern leben rund 80 Prozent aller Deutschen – ähnlich sieht es bei den Empfängern von Bürgergeld aus: Etwa 77 Prozent leben im Westen und nur ungefähr 23 Prozent im Osten Deutschlands.

Über 50 Prozent Deutsche

Von den fast fünfeinhalb Million Empfängern von Bürgergeld sind gut 52% deutsche Staatsbürger. 48 % sind ausländische Staatsbürger. Die meisten stammen aus der Ukraine, nämlich 703.933 Bürger. Gefolgt von Bürgern aus Syrien mit 501.806 Menschen die Bürgergeld beziehen. Danach folgen die Türkei, mit 198.666 Beziehern, Afghanistan mit 182.672 und Irak mit 114.964 Bürgergeld-Beziehern.

Viele Gegner des Bürgergeldes benutzen diese Daten um eine angebliche Ungerechtigkeit anzuprangern. Dabei wir von dieser Gruppe völlig außer acht gelassen, warum viele Menschen nicht arbeiten können oder dürfen. Denn ca. 1,5 Millionen Leistungsempfänger können wegen Krankheit oder ihres Alters (zu jung oder zu alt) nicht arbeiten.


Hier nochmal: Fakten statt Vorurteile

✓ Wie viele Menschen beziehen Bürgergeld?
✓ Anteil der deutschen und ausländischen Bezieher
✓ Verteilung in Ost und Westdeutschland
✓ Alter und Geschlecht der Empfänger

Die nackten Zahlen:

  • 5,5 Millionen Menschen beziehen in Deutschland Bürgergeld (Stand Juni 2023).
  • Das entspricht 6,5 Prozent der Bevölkerung.
  • 77 Prozent der Bezieher leben in Westdeutschland.
  • 52,7 Prozent der Bezieher sind deutsche Staatsbürger.
  • 47,3 Prozent der Bezieher kommen aus dem Ausland.
  • 703.933 ukrainische Staatsbürger beziehen Bürgergeld.
  • 1,6 Millionen Bezieher sind nicht erwerbsfähig.
  • 47,7 Prozent der Bezieher sind unter 30 Jahre alt.
  • 51,1 Prozent der Bezieher sind Frauen.

Die Fakten widerlegen die Vorurteile:

  • Die meisten Bezieher sind Deutsche.
  • Ausländer haben keinen unfairen Vorteil.
  • Viele Bezieher können nicht arbeiten.
  • Das Bürgergeld ist ein wichtiges soziales Netz.