Wann muss das Jobcenter 2025 beim Bürgergeld die Stromkosten übernehmen?

Viele Empfänger von Bürgergeld fragen sich, ob das Jobcenter die Stromkosten übernimmt – besonders angesichts steigender Energiepreise. In diesem Artikel erfahren Sie, wann das Jobcenter Stromkosten im Rahmen der Grundsicherung für Arbeitsuchende übernimmt, welche Ausnahmen es gibt und was bei Stromnachzahlungen oder -schulden zu beachten ist.

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Das Thema Stromkostenübernahme beim Bürgergeld (Grundsicherung für Arbeitsuchende nach SGB II) sorgt 2025 immer wieder für Unsicherheiten. Viele Betroffene fragen sich, ob und wann das Jobcenter die Stromkosten trägt. Hier auf Bürger & Geld, dem Nachrichten-Magazin des Vereins Für soziales Leben e.V.,  finden Sie einen umfassenden Überblick über die aktuelle Rechtslage im Jahr 2025 und die wichtigsten Ausnahmen.

Stromkosten beim Bürgergeld: 2025 grundsätzlich im Regelsatz enthalten

Die monatlichen Stromkosten für den Haushalt (Haushaltsstrom) sind im Regelsatz des Bürgergeldes enthalten. Das bedeutet: Bürgergeldempfänger müssen ihre Stromrechnung aus dem monatlichen Regelsatz selbst bezahlen. Für Alleinstehende beträgt der Regelsatz 2025 beispielsweise 563 Euro, davon sind etwa 8–9 % für Strom vorgesehen (rund 45–50 Euro).

Zu den Haushaltsstromkosten zählen Strom für Beleuchtung, Haushaltsgeräte, Kochen, Fernsehen etc..

Das Jobcenter übernimmt diese Kosten NICHT separat – auch nicht bei einer Nachzahlung aus der Jahresabrechnung. Stromnachzahlungen müssen ebenfalls aus dem Regelsatz beglichen werden.

Ausnahmen: Wann das Jobcenter Stromkosten 2025 übernimmt

Es gibt jedoch wichtige Ausnahmen, bei denen das Jobcenter Stromkosten zusätzlich übernimmt:

Heizung mit Strom

Wird die Wohnung ausschließlich mit Strom beheizt (z.B. Nachtspeicherofen, Elektroheizung, elektrisch betriebene Fußbodenheizung), gelten die Stromkosten für das Heizen als Heizkosten und nicht als Haushaltsstrom.

Diese Heizstromkosten werden – wie andere Heizkosten auch – vom Jobcenter übernommen, sofern sie angemessen sind. Was als angemessen gilt, hängt von der Wohnungsgröße und den örtlichen Gegebenheiten ab und wird im Einzelfall geprüft.

Wichtig: Die Kosten für Haushaltsstrom (Waschmaschine, Kühlschrank etc.) werden weiterhin nicht übernommen. Es muss also zwischen Heizstrom und Haushaltsstrom unterschieden werden. Gibt es getrennte Stromzähler, ist die Abrechnung eindeutig. Gibt es nur einen Zähler, wird der Heizstromanteil geschätzt.

Warmwasserbereitung mit Strom

Wird das Warmwasser in der Wohnung mit einem Durchlauferhitzer oder Boiler elektrisch erzeugt, kann ein Mehrbedarf für Warmwasser geltend gemacht werden. Dieser Mehrbedarf wird zusätzlich zum Regelsatz gezahlt, um die höheren Stromkosten auszugleichen.

Wichtig

Wer Strom für Heizung oder Warmwasser nutzt, sollte dies dem Jobcenter unbedingt mitteilen und die entsprechenden Nachweise vorlegen, um eine Kostenübernahme oder einen Mehrbedarf zu erhalten.

Was tun bei Stromnachzahlung oder Stromschulden?

Stromnachzahlungen aus der Jahresabrechnung müssen grundsätzlich selbst getragen werden. Kann die Nachzahlung nicht sofort beglichen werden, empfiehlt sich zunächst eine Ratenzahlung mit dem Stromanbieter zu vereinbaren.

Droht eine Stromsperre oder bestehen Stromschulden, kann beim Jobcenter ein zinsloses Darlehen beantragt werden, um die Versorgung aufrechtzuerhalten. Das Darlehen wird später in kleinen Raten vom Regelsatz abgezogen.

Das Jobcenter übernimmt Stromschulden in der Regel nicht als Zuschuss, sondern nur als Darlehen und nur zur Abwendung einer Sperre.

Wichtige Hinweise zur Anrechnung von Stromguthaben

Erhält ein Bürgergeldempfänger eine Rückzahlung (Guthaben) aus der Stromabrechnung, weil er weniger verbraucht hat, darf das Jobcenter dieses Guthaben grundsätzlich nicht als Einkommen anrechnen, wenn der Strom komplett aus dem Regelsatz gezahlt wurde.

Nur wenn ein Mehrbedarf für Strom (z.B. für Warmwasser) gewährt wurde, kann das Guthaben anteilig angerechnet werden.

Tabelle: Wann übernimmt das Jobcenter 2025 Stromkosten beim Bürgergeld?

SituationÜbernahme durch Jobcenter?
Haushaltsstrom (Licht, Geräte etc.)Nein, aus Regelsatz zu zahlen
Strom für Heizung (z.B. Nachtspeicher)Ja, als Heizkosten
Strom für Warmwasser (Durchlauferhitzer)Ja, als Mehrbedarf
Stromnachzahlung (Haushaltsstrom)Nein, ggf. Darlehen möglich
Stromschulden (Haushaltsstrom)Nein, ggf. Darlehen möglich

Zusammenfassung: Wann das Jobcenter Kosten für Strom übernimmt

Das Jobcenter übernimmt im Jahr 2025 Stromkosten beim Bürgergeld nur in Ausnahmefällen – nämlich dann, wenn Strom für Heizung oder Warmwasser genutzt wird. Für den normalen Haushaltsstrom müssen Bürgergeldempfänger selbst aufkommen. Bei Zahlungsproblemen kann ein Darlehen beantragt werden, um eine Stromsperre zu verhindern. Das Darlehen muss das Jobcenter in aller Regel gewähren.

Redakteure

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    Unser Redaktionsmitglied Dirk van der Temme (Jahrgang 1973) hat in Düsseldorf Diplom-Sozialarbeit studiert und erfolgreich  abgeschlossen. Schon als Schüler hat er sich sozial engagiert und die Liebe zu den Menschen beibehalten. Er hat die Entwicklung der Sozialhilfe, die Hartz Gesetze und die Einführung des Bürgergeldes mit großem Interesse verfolgt. Seine Beiträge in unserem Magazin zeigen, dass er weiß, worüber er schreibt.

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  • ik
    Experte:

    Ingo Kosick ist ein renommierter Experte im Bereich des Sozialrechts in Deutschland. Er engagiert sich seit über 30 Jahren in diesem Feld und hat sich als führende Autorität etabliert. Als Vorsitzender des Vereins Für soziales Leben e.V., der 2005 in Lüdinghausen gegründet wurde, setzt er sich für die Unterstützung von Menschen ein, die von Armut und Arbeitslosigkeit betroffen sind. Der Verein bietet über das Internet Informationen, Beratung und Unterstützung für sozial benachteiligte Menschen an. Ingo Kosick ist zudem ein zentraler Autor und Redakteur auf der Plattform buerger-geld.org, die sich auf Themen wie Bürgergeld, Sozialleistungen, Rente und Kindergrundsicherung spezialisiert hat. Seine Artikel bieten fundierte Analysen und rechtlich aufgearbeitete Informationen, die Menschen in schwierigen Lebenssituationen unterstützen sollen. Durch seine langjährige Erfahrung und sein Engagement hat Ingo Kosick maßgeblich dazu beigetragen, dass sozial benachteiligte Menschen in Deutschland besser informiert und unterstützt werden können.

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