Unerwartete Ausgaben, verspätete Zahlungen oder einfach ein paar unbedachte Einkäufe – schon ist das Konto überzogen. Viele Menschen geraten in Panik, wenn sie plötzlich im Minus stehen. Doch keine Sorge: Es gibt effektive Strategien, um das Konto wieder auszugleichen und künftige Überziehungen zu vermeiden. Wir von Bürger & Geld erklären Ihnen, was jetzt zu tun ist, welche Alternativen es zum teuren Dispo gibt und wie Sie Ihre Finanzen dauerhaft stabilisieren.
Was bedeutet eine Kontoüberziehung – und welche Folgen hat sie?
Ein überzogenes Konto bedeutet, dass Sie mehr Geld ausgegeben haben, als tatsächlich auf Ihrem Girokonto verfügbar ist. Meistens greift dann der sogenannte Dispositionskredit (Dispo), den viele Banken automatisch einräumen. Doch Vorsicht: Die Zinsen für den Dispo sind hoch – im Schnitt rund 9 Prozent pro Jahr, bei einer geduldeten Überziehung sogar noch mehr. Wer das Konto regelmäßig oder über längere Zeit überzieht, riskiert nicht nur hohe Kosten, sondern auch Probleme mit der Bonität und im schlimmsten Fall die Kündigung des Dispos durch die Bank.
Erste Schritte: Ruhe bewahren und Überblick verschaffen
- Prüfen Sie Ihren aktuellen Kontostand und verschaffen Sie sich einen Überblick über offene Zahlungen und bevorstehende Abbuchungen.
- Listen Sie alle Einnahmen und Ausgaben auf, um zu erkennen, wo Einsparpotenzial besteht. Ein Haushaltsbuch – klassisch oder als App – hilft dabei, die eigenen Finanzen im Blick zu behalten.
- Überlegen Sie, ob die Überziehung ein einmaliger Ausrutscher war oder ob Sie regelmäßig ins Minus geraten. Im zweiten Fall ist es wichtig, die Ursachen zu analysieren und gegenzusteuern.
Schnell handeln: Wie Sie das Konto wieder ausgleichen
- Zahlen Sie das Minus so rasch wie möglich zurück, um die Zinslast gering zu halten.
- Prüfen Sie, ob Sie kurzfristig Ausgaben verschieben oder reduzieren können. Kündigen Sie unnötige Abos oder Verträge und suchen Sie günstigere Alternativen für laufende Kosten.
- Falls Sie das Konto nicht kurzfristig ausgleichen können, sprechen Sie offen mit Ihrer Bank. Häufig lässt sich gemeinsam eine Lösung finden, etwa eine vorübergehende Erhöhung des Dispos oder die Umwandlung in einen günstigeren Ratenkredit.
Alternativen zum teuren Dispo: Umschuldung und Kredite
Der Dispokredit ist praktisch, aber teuer. Müssen Sie Ihr Konto längerfristig überziehen, sollten Sie Alternativen prüfen:
- Ein Ratenkredit bietet meist deutlich niedrigere Zinsen und feste monatliche Raten, was die Rückzahlung planbarer macht.
- Vergleichen Sie verschiedene Kreditangebote und achten Sie auf die Gesamtkosten, nicht nur auf den Zinssatz.
- Tipp: Auf buerger-geld.org finden Sie einen ausführlichen Ratgeber zum Thema Umschuldung und günstige Kreditmöglichkeiten.
Dauerhaft im Plus: So vermeiden Sie künftige Kontoüberziehungen
- Nutzen Sie den Dispo nur im absoluten Notfall und setzen Sie sich ein persönliches Limit, das Sie nicht überschreiten.
- Bauen Sie einen Notgroschen auf, idealerweise in Höhe von drei Nettomonatsgehältern, um für unerwartete Ausgaben gewappnet zu sein.
- Kontrollieren Sie regelmäßig Ihre Ausgaben und passen Sie Ihren Lebensstil an Ihre finanzielle Situation an. Ein Haushaltsbuch hilft, Sparpotenziale zu entdecken.
- Tipp: Informieren Sie sich auf buerger-geld.org über weitere Spartipps und Möglichkeiten, Ihr Einkommen zu erhöhen.
Wann professionelle Hilfe sinnvoll ist
Wenn Sie Ihr Konto dauerhaft nicht ausgleichen können oder bereits Mahnungen erhalten, sollten Sie nicht zögern, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen. Schuldnerberatungen bieten kostenlose und vertrauliche Unterstützung, helfen beim Kontakt mit Gläubigern und begleiten Sie auf dem Weg aus der Schuldenfalle. Eine seriöse Übersicht zu Schuldnerberatungen finden Sie beispielsweise auf den Seiten der Verbraucherzentrale.
Besonderheit: Pfändungsschutzkonto als letzte Absicherung
Sollten Sie bereits von einer Kontopfändung bedroht sein, kann die Umwandlung Ihres Girokontos in ein Pfändungsschutzkonto (P-Konto) sinnvoll sein. Damit bleibt Ihnen ein gesetzlich geschützter Freibetrag erhalten, über den Sie weiterhin verfügen können. Weitere Informationen dazu finden Sie in unserem Artikel zum Pfändungsschutzkonto auf buerger-geld.org.
Mit diesen Tipps und etwas Disziplin bringen Sie Ihr Konto schnell wieder ins Plus – und sorgen dafür, dass es auch so bleibt.