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Schufa-Score Reform 2025: EU verschärft Regeln für faire Bonität & mehr Datenschutz

Europas neue Datenschutzregeln revolutionieren die Bonitätsprüfung: Persönliche Daten verlieren 2025 an Bedeutung für Kreditentscheidungen.

Die Bundesregierung plant eine historische Reform der Bonitätsbewertung: Ab 2025 werden zentrale Änderungen beim Schufa-Score wirksam, die Kreditvergabe und Mieterchecks revolutionieren. Grundlage ist ein EuGH-Urteil, das persönliche Daten wie Wohnadresse, Bankkontobewegungen und ethnische Herkunft künftig von der Score-Berechnung ausschließt. Diese EU-weite Datenschutzoffensive stärkt Verbraucherrechte, verbietet intransparente Berechnungsmethoden und fordert detaillierte Offenlegungspflichten für Auskunfteien. Wir analysieren, welche Neuerungen Haushalte bei Krediten, Mietverträgen und Online-Shopping erwarten – und wie sich die Schufa-Reform auf Ihre Finanzplanung auswirkt.

EuGH-Entscheidung: Neue Datenschutzrichtlinien für Schufa-Score und Kreditvergabe

Der Schufa Score soll reglementiert werden.

Das Bundesdatenschutzgesetz soll neue Regeln zur Bonitätsprüfung erhalten, der Schufa Score soll reglementiert werden, Bonitätsprüfung auf Verbraucher zugeschnitten werden.

Der neue Gesetzentwurf der Bundesregierung ist die Folge eines Urteils des Europäischen Gerichtshofs (EuGH). Das höchste europäische Gericht hatte geurteilt, dass eine Bonitätsprüfung von Verbrauchern sehr enge Grenzen hat.

Neues Gesetz gegen unverhältnismäßigen Schufa Score (Bonitätsprüfung)

Der Gesetzentwurf der Bundesregierung zum Schutz vor einem unverhältnismäßigen Schufa Score sieht vor, dass es nunmehr Daten gibt, die in Zukunft nicht genutzt werden dürfen, damit Unternehmen die Zahlungsfähigkeit und -willigkeit eines Menschen einschätzen können, um also einen Bonitäts-Score u erstellen.

Nicht mehr verwendet werde dürfen:

  • Wohnadresse,
  • Name,
  • personenbezogene Daten aus der Nutzung sozialer Netzwerken,
  • Informationen über Zahlungseingänge und -ausgänge auf und von Bankkonten,
  • Gesundheitsdaten,
  • Daten ethnischer Herkunft.

Insbesondere wird die Bonitätsbewertung der Schufa, Deutschlands größter Wirtschaftsauskunftei, vom neuen Gesetz betroffen sein. Viele Unternehmen nutzen die dortigen Daten.

Gerichtsurteil des EuGH

Eine Frau hatte geklagt, der ein Kredit verwehrt worden war. Sie hatte von der Schufa verlangt, einen Eintrag zu löschen und ihr Zugang zu den Daten zu gewähren.

Die Schufa offenbarte aber lediglich den Score-Wert und allgemeine Informationen zur Berechnung, nicht aber die genaue Berechnungsmethode.

Dies sah der EuGH als unzulässig an. Abgeschafft hatte der EuGH den Schufa Score allerdings nicht.

Bewertung von Mietinteressenten durch Schufa Score

Der Schufa Score wird von Vermietern auch bei der Vorausbeurteilung der Zahlungsfähigkeit von Mietinteressenten eingesetzt. Potentielle Mieter müssen Vermietern oft einen Schufa-Selbstauskunft vorlegen..

Warum neues Gesetz?

Verbraucher sollen künftig ohne Umwege erfahren können, welche Daten und Kategorien von Daten sich auf ihren Score-Wert ausgewirkt haben. Die Datensammler müssen mitteilen, wie die Daten gewichtet worden sind und welche Aussagekraft der Score-Wert hat.  Dies erklärte die  Umwelt- und Verbraucherschutzministerin Steffi Lemke von den Grünen.

Redakteure

  • Peter Kosick

    Jurist und Redakteur

    Peter Kosick hat an der Universität Münster Rechtswissenschaften studiert und beide juristische Staatsexamen in Nordrhein-Westfalen mit Erfolg abgelegt. Er arbeitet als freiberuflicher Jurist, ist Autor verschiedener Publikationen und hält Vorträge im Bereich Arbeits- und Sozialrecht. Seit mehr als 30 Jahren engagiert er sich im sozialen Bereich und ist seit der Gründung des Vereins "Für soziales Leben e.V." dort Mitglied. Peter Kosick arbeitet in der Online Redaktion des Vereins und ist der CvD. Seinen Artikeln sieht man an, dass sie sich auf ein fundiertes juristisches Fachwissen gründen. Peter hat ebenfalls ein Herz für die Natur, ist gern "draußen" und setzt sich für den Schutz der Umwelt ein. Seine Arbeit im Redaktionsteam von buerger-geld.org gibt ihm das Gefühl,  etwas Gutes für das Gemeinwohl zu tun.

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  • ik
    Experte:

    Sozialrechtsexperte und Redakteur

    Ingo Kosick ist ein renommierter Experte im Bereich des Sozialrechts in Deutschland. Er engagiert sich seit über 30 Jahren in diesem Feld und hat sich als führende Autorität etabliert. Als Vorsitzender des Vereins Für soziales Leben e.V., der 2005 in Lüdinghausen gegründet wurde, setzt er sich für die Unterstützung von Menschen ein, die von Armut und Arbeitslosigkeit betroffen sind. Der Verein bietet über das Internet Informationen, Beratung und Unterstützung für sozial benachteiligte Menschen an. Ingo Kosick ist zudem ein zentraler Autor und Redakteur auf der Plattform buerger-geld.org, die sich auf Themen wie Bürgergeld, Sozialleistungen, Rente und Kindergrundsicherung spezialisiert hat. Seine Artikel bieten fundierte Analysen und rechtlich aufgearbeitete Informationen, die Menschen in schwierigen Lebenssituationen unterstützen sollen. Durch seine langjährige Erfahrung und sein Engagement hat Ingo Kosick maßgeblich dazu beigetragen, dass sozial benachteiligte Menschen in Deutschland besser informiert und unterstützt werden können.

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