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News: 563 Euro ab 2024 Bürgergeld – Kabinett beschließt Rekordanstieg

Durch eine neue Verordnung des Bundeskabinetts dürfen sich ab Januar rund 5,5 Millionen Bürgergeldempfänger über höhere Leistungen freuen. Einzelpersonen erhalten insgesamt eine Erhöhung von 61 Euro, was ihre monatlichen Bezüge auf stolze 563 Euro anhebt.

Das Bundeskabinett hat einen Beschluss gefasst, der das Bürgergeld im nächsten Jahr um ein Viertel anhebt. Ab dem 1. Januar können erwachsene Empfängerinnen und Empfänger mit einer monatlichen Zahlung von 563 Euro rechnen – eine Erhöhung von insgesamt 61 Euro gegenüber den aktuellen Leistungen. Paare profitieren ebenfalls, denn jeder Partner erhält nunmehr jeweils 506 Euro pro Monat statt bisheriger Auszahlungen in Höhe von lediglich 451 Euro.

Auch die Kindersätze steigen

Aktuell beziehen mehr als fünf Millionen Menschen in Deutschland das Bürgergeld, welches ab Jahresbeginn auch für Jugendliche zwischen vierzehn und siebzehn Jahren steigt: Der Regelsatz soll hierbei von aktuellem Niveau bei rund 420 Euro auf nunmehr 471 Euro monatlich klettern. Für Kinder im Alter zwischen sieben bis einschließlich dreizehn Jahren beträgt die Steigerung ebenfalls erfreuliche 42 Euro. Somit erhalten diese zukünftig einen Monatsbetrag von 390 Euro, anstatt wie zuvor nur einen Betrag von 348 Euro.

Auch jüngere Kinder werden berücksichtigt: Hier kommt es zur Anpassung des Betrages um 39 Euro auf 357Euro anstatt 318 Euro Der Bundeshaushalt wird dadurch im kommenden Jahr mit zusätzlich 4,3 Milliarden Euro belastet werden – wie Minister Hubertus Heil kürzlich bekannt gab.

Eilmeldung: Kabinett beschließt Rekordanstieg beim Bürgergeld ab 2024 - was Sie zu den neuen Sätzen wissen müssen!
Das Kabinett beschließt eine Rekorderhöhung des Bürgergeldes um 12 Prozent

Tabelle Bürgergeld Regelsatz 2024

Erhöhung Bürgergeld Regelsatz 2024 nach Regelbedarfsstufen20232024Erhöhung
Alleinstehende/ Alleinerziehende
(Regelbedarfsstufe 1, sog. Eckregelsatz)
502 Euro563 Euro+ 61 Euro
Je volljähriger Partner einer Bedarfsgemeinschaft
(Regelbedarfsstufe 2)
451 Euro506 Euro+ 55 Euro
Unter 25-jährige im Haushalt der Eltern bzw.
ohne Zustimmung ausgezogene unter 25-jährige sowie Behinderte in stationären Einrichtungen
(Regelbedarfsstufe 3)
402 Euro451 Euro+ 49 Euro
Kinder von 14 bis 17 Jahren
(Regelbedarfsstufe 4)
420 Euro471 Euro+5 1 Euro
Kinder von 6 bis 13 Jahren
(Regelbedarfsstufe 5)
348 Euro390 Euro+ 42 Euro
Kinder von 0 bis 5 Jahren
(Regelbedarfsstufe 6)
318 Euro357 Euro+ 39 Euro
Neuer Bürgergeld Regelsatz für 2024

Grund für die starke Erhöhung ist maßgeblich die hohe Inflation

Heil hatte die Erhöhung des Bürgergeldes argumentiert, indem er betonte, dass es auch in Zeiten hoher Inflation das Existenzminimum sichern würde. Jedoch stieß diese Anhebung insbesondere bei der Union auf Kritik. Zu Beginn dieses Jahres ersetzte das Bürgergeld die bisherigen Hartz-IV-Zahlungen und wird jedes Jahr zum 1. Januar angepasst. Die gesetzlich festgelegte Formel zur Berechnung berücksichtigt zu zwei Dritteln die Preisentwicklung von regelbedarfsrelevanten Gütern und Dienstleistungen wie Lebensmitteln – welche im Vergleich zu anderen Produkten teurer geworden sind. Jedoch gehören Tabakwaren nicht dazu. Zu einem Drittel wird die Entwicklung der Nettolöhne und -gehälter dabei berücksichtigt. Das Ziel des Bürgergeldes besteht darin, sicherzustellen, dass jeder Mensch über ein menschenwürdiges Existenzminimum verfügt.

Neue Berechnungsmethode rechtfertigt den Hohen Anstieg

Wie auch schon bei Hartz IV, wird der Regelsatz für das Bürgergeld jährlich an Preise und Löhne angepasst. Allerdings gab es in der Vergangenheit oft Verzögerungen bei den Erhöhungen im Hinblick auf die Inflationsentwicklung. Mit dem Start des neuen Bürgergelds wurde nun eine Änderung vorgenommen: Die Berechnungsweise berücksichtigt ab sofort auch die aktuelle Inflation. Nach Aussage von Minister Heil ist dadurch das neue System “inflationsfester und damit krisenresistenter” geworden.

Kritik von verschiedenen Seiten – Zu viel oder zu wenig

Die Entscheidung zur Erhöhung des Bürgergelds wurde von Friedrich Merz und der CDU skeptisch betrachtet. Das Lohnabstandsgebot, welches besagt, dass Sozialleistungen unterhalb des Durchschnittslöhne liegen sollten, sei laut Merz ein Problem. Es solle vermieden werden, Anreize für Arbeit zu verlieren und die Entlohnung sollte angemessen sein. Alice Weidel von der AfD bezeichnete das Bürgergeld als “Migrationsmagnet”. Im Gegensatz dazu kritisierten linke Parteien sowie Sozialverbände diese Erhöhung aufgrund steigender Preise bei Lebensmitteln und Energieversorgung als unzureichend spät erfolgend.

Was ist das Kabinett

Das Kabinett ist ein wesentlicher Bestandteil der deutschen Politik. Es besteht aus dem Bundeskanzler und den Ministerinnen und Ministern, die von verschiedenen Parteien gestellt werden. Das Kabinett ist für die Entscheidungsfindung und Umsetzung von Gesetzen zuständig. Jedes Ministerium übernimmt spezifische Aufgabenbereiche wie Finanzen, Bildung oder Umweltschutz. Das Kabinett agiert als kollektives Entscheidungsgremium und diskutiert politische Angelegenheiten. Die Mitglieder des Kabinetts sind politisch verantwortlich für ihre Ressorts und werden vom Parlament kontrolliert. Das Kabinett spielt eine zentrale Rolle in der deutschen Regierung und beeinflusst die Politik des Landes.

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