Die Hintergründe: Was ist der Rentenzuschlag?
Der Rentenzuschlag wurde 2024 eingeführt, um langjährige Benachteiligungen bei Erwerbsminderungsrentnern aus den Jahren 2001 bis 2018 auszugleichen. Die Höhe beträgt je nach Rentenbeginn entweder 7,5 Prozent (für einige Erwerbsminderungsrenten ab 2001 bis Juni 2014) oder 4,5 Prozent (ab Juli 2014 bis Dezember 2018) der Rente. Auch Folgerenten, etwa Alters- oder Hinterbliebenenrenten, profitieren von dieser Regelung.
November 2026: Letzter separater Auszahlungszeitraum
Im November erfolgt für berechtigte Rentner die abschließende, getrennte Zahlung des Rentenzuschlags zwischen dem 10. und 20. des Monats – wie in den Monaten davor. Rentner erhalten parallel eine reguläre Rentenzahlung und die Extrazahlung als Zuschlag. Diese Praxis endet nach dem November 2026. Ab Dezember erfolgt die Gutschrift des Zuschlags als untrennbarer Teil der Monatsrente.
- Kontoauszug: Der Zuschlag erscheint künftig nicht mehr extra, sondern nur noch als erhöhter Gesamtbetrag.
- Neue Rentenbescheide: Zum Übergang versendet die Deutsche Rentenversicherung neue Bescheide mit dem korrigierten Zahlbetrag.
Auswirkungen: Mehr Übersicht, aber weniger Transparenz?
Durch die Zusammenlegung gestaltet sich der Rentenbezug für Betroffene übersichtlicher – es gibt nur noch eine monatliche Zahlung. Allerdings entfällt eine wichtige Kontrollfunktion auf dem Kontoauszug: Der Zuschlag wird nicht mehr explizit ausgewiesen, was die Nachvollziehbarkeit und die Ermittlung von Zusatzleistungen erschweren kann. Rentenberater empfehlen, den Rentenbescheid genau zu prüfen und bei Unklarheiten mit der Rentenversicherung Kontakt aufzunehmen.
Sonderfälle: Nachzahlungen und Fristen
Im Zuge der Umstellung werden alle betroffenen Renten automatisch neu berechnet. In Einzelfällen – etwa bei nachträglichen Anpassungen der Entgeltpunkte – kann es zu Nachzahlungen für bis zu 17 Monate rückwirkend (Juli 2024 bis November 2026) kommen. Neue Anträge sind nicht nötig, die Umstellungen erfolgen automatisch.
Abschließende Hinweise: Was Rentner jetzt tun sollten
- Prüfen Sie im November die letzte separate Rentenzuschlag-Zahlung auf Ihrem Kontoauszug.
- Kontrollieren Sie ab Dezember 2026 die Höhe der regulären Rente und vergleichen Sie diese mit dem neuen Rentenbescheid.
- Bei Unstimmigkeiten Kontakt mit der Deutschen Rentenversicherung aufnehmen.
- Bitte beachten Sie besondere Fristen bei Kontoumstellungen und klären Sie Bar-Auszahlungen gegebenenfalls rechtzeitig.
Der November 2026 ist für zahlreiche Rentner ein markantes Datum: Der letzte einzeln ausgewiesene Rentenzuschlag wird gezahlt, bevor dieses „Extra“ für immer in der Summe der normalen monatlichen Rente aufgeht. Die Änderung bringt mehr Übersicht, verlangt aber einen besonders kritischen Blick auf die neuen Rentenbescheide.

