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Rentenangst im Netz: Wird die Rente für Schwerbehinderte abgeschafft?

Rentenangst im Netz? Viele Menschen mit Schwerbehinderung sind aktuell verunsichert: Wird ihre spezielle Altersrente abgeschafft? In diesem ausführlichen Artikel von Bürger & Geld, dem Magazin des Vereins Für soziales Leben e. V., klären wir die Fakten, entlarven Falschmeldungen und zeigen, was sich 2025 wirklich ändert. Hier erfahren Sie alles Wichtige zur aktuellen Gesetzeslage, zu neuen Regelungen und zu Ihren Rechten rund um die Rente für schwerbehinderte Menschen.

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Die sozialen Medien sind voll von beunruhigenden Schlagzeilen: „Rente für Schwerbehinderte vor dem Aus?“, „Abschaffung der Schwerbehindertenrente beschlossen?“ – solche Behauptungen sorgen für Unsicherheit. Doch was steckt wirklich dahinter? Wir haben die Fakten recherchiert, erklären die aktuelle Rechtslage und zeigen, warum Angst aktuell völlig unbegründet ist.

Die Gerüchteküche brodelt: Woher kommt die Rentenangst?

Immer wieder tauchen im Internet Falschmeldungen auf, die behaupten, die Altersrente für schwerbehinderte Menschen würde abgeschafft oder massiv eingeschränkt. Häufig werden dabei Diskussionen zur Altersrente für besonders langjährig Versicherte mit der Rente für Schwerbehinderte vermischt. Die demografischen Herausforderungen, steigende Sozialversicherungsbeiträge und der Fachkräftemangel befeuern die Debatte zusätzlich.

Faktencheck: Die Rente für Schwerbehinderte bleibt erhalten

Die gute Nachricht: Laut der Deutschen Rentenversicherung bleibt die Altersrente für schwerbehinderte Menschen auch 2025 erhalten und ist weiterhin fester Bestandteil der gesetzlichen Rentenversicherung. Es gibt keine Pläne der Bundesregierung, diese Leistung abzuschaffen oder einzuschränken. Vielmehr wird sie als wichtiger Nachteilsausgleich für Menschen mit einem Grad der Behinderung (GdB) von mindestens 50 angesehen.

Voraussetzungen und Vorteile

  • Mindestversicherungszeit von 35 Jahren in der gesetzlichen Rentenversicherung
  • Grad der Behinderung von mindestens 50
  • Möglichkeit des vorgezogenen Renteneintritts vor der regulären Altersgrenze
  • Abschlagsfreie Rente ab einem bestimmten Alter (stufenweise Anhebung auf 65 Jahre)
  • Frühzeitiger Rentenbeginn mit Abschlägen möglich (maximal 10,8%)

Was ändert sich 2025 für schwerbehinderte Rentner?

Auch im Jahr 2025 gibt es keine Abschaffung, sondern sogar Verbesserungen und Anpassungen:

  • Erhöhung des Vermögensfreibetrags: Für einkommensabhängige Leistungen der Eingliederungshilfe steigt der Freibetrag auf 67.410 Euro.
  • Anpassung der Altersgrenzen: Die abschlagsfreie Altersrente für schwerbehinderte Menschen liegt für Geburtsjahrgänge ab 1964 bei 65 Jahren. Ein vorzeitiger Rentenbeginn ist weiterhin ab 62 Jahren möglich.
  • Höhere Hinzuverdienstgrenzen: Wer eine Erwerbsminderungsrente erhält, darf 2025 mehr dazuverdienen: 19.661,25 Euro (volle EM-Rente) bzw. 39.322,50 Euro (teilweise EM-Rente).
  • Rentenanpassung: Ab Juli 2025 steigen die gesetzlichen Renten um 3,74%, wovon auch schwerbehinderte Rentner profitieren.

Tabelle: Altersrente für schwerbehinderte Menschen 2025

KriteriumRegelung 2025
Mindestversicherungszeit35 Jahre
Grad der BehinderungMindestens 50
Abschlagsfreie Rente ab65 Jahre (für Geburtsjahrgänge ab 1964)
Frühester Rentenbeginn62 Jahre (mit Abschlägen bis maximal 10,8%)
Vermögensfreibetrag Eingliederung67.410 Euro
Hinzuverdienstgrenze EM-Rente19.661,25 € (voll), 39.322,50 € (teilweise)
Rentenerhöhung ab 1.7.2025+3,74%

Warum hält sich das Gerücht so hartnäckig?

Viele Menschen vermischen die Diskussionen um die abschlagsfreie Rente für besonders langjährig Versicherte (45 Jahre Beitragszeit) mit der Rente für Schwerbehinderte. Hinzu kommt die allgemeine Sorge um die Stabilität des Rentensystems angesichts des demografischen Wandels. Auch die mediale Berichterstattung trägt ihren Teil zur Verunsicherung bei.

Tipps: So schützen Sie sich vor Falschmeldungen

  • Informieren Sie sich bei offiziellen Stellen wie der Deutschen Rentenversicherung.
  • Vertrauen Sie auf seriöse Medien und Fachportale.
  • Lassen Sie sich individuell beraten, zum Beispiel bei Sozialverbänden oder dem Verein Für soziales Leben e. V..

Häufige Fragen zur Rente für Schwerbehinderte (FAQ)

Wird die Rente für schwerbehinderte Menschen 2025 abgeschafft?

Nein, es gibt keine Pläne zur Abschaffung dieser Rente. Sie bleibt als Nachteilsausgleich erhalten.

Welche Voraussetzungen muss ich für die Rente erfüllen?

Sie benötigen mindestens 35 Beitragsjahre und einen Grad der Behinderung von mindestens 50.

Kann ich auch vor dem 65. Lebensjahr in Rente gehen?

Ja, ab 62 Jahren ist ein vorzeitiger Rentenbeginn möglich, allerdings mit Abschlägen von bis zu 10,8%.

Wie hoch ist die Rentenerhöhung 2025?

Die Renten steigen ab 1. Juli 2025 um 3,74%.

Was passiert, wenn ich neben der Rente arbeite?

Die Hinzuverdienstgrenzen wurden 2025 deutlich erhöht. Sie dürfen als EM-Rentner mehr hinzuverdienen, ohne dass die Rente gekürzt wird.

Fazit: Keine Angst – die Rente für Schwerbehinderte bleibt!

Die Altersrente für schwerbehinderte Menschen bleibt auch 2025 erhalten. Wer die Voraussetzungen erfüllt, kann weiterhin von den besonderen Regelungen profitieren. Lassen Sie sich nicht von Angst und Gerüchten im Netz verunsichern und informieren Sie sich bei vertrauenswürdigen Quellen.

Redakteure

  • Peter Kosick

    Peter Kosick hat an der Universität Münster Rechtswissenschaften studiert und beide juristische Staatsexamen in Nordrhein-Westfalen mit Erfolg abgelegt. Er arbeitet als freiberuflicher Jurist, ist Autor verschiedener Publikationen und hält Vorträge im Bereich Arbeits- und Sozialrecht. Seit mehr als 30 Jahren engagiert er sich im sozialen Bereich und ist seit der Gründung des Vereins "Für soziales Leben e.V." dort Mitglied. Peter Kosick arbeitet in der Online Redaktion des Vereins und ist der CvD. Seinen Artikeln sieht man an, dass sie sich auf ein fundiertes juristisches Fachwissen gründen. Peter hat ebenfalls ein Herz für die Natur, ist gern "draußen" und setzt sich für den Schutz der Umwelt ein. Seine Arbeit im Redaktionsteam von buerger-geld.org gibt ihm das Gefühl,  etwas Gutes für das Gemeinwohl zu tun.

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  • ik
    Experte:

    Ingo Kosick ist ein renommierter Experte im Bereich des Sozialrechts in Deutschland. Er engagiert sich seit über 30 Jahren in diesem Feld und hat sich als führende Autorität etabliert. Als Vorsitzender des Vereins Für soziales Leben e.V., der 2005 in Lüdinghausen gegründet wurde, setzt er sich für die Unterstützung von Menschen ein, die von Armut und Arbeitslosigkeit betroffen sind. Der Verein bietet über das Internet Informationen, Beratung und Unterstützung für sozial benachteiligte Menschen an. Ingo Kosick ist zudem ein zentraler Autor und Redakteur auf der Plattform buerger-geld.org, die sich auf Themen wie Bürgergeld, Sozialleistungen, Rente und Kindergrundsicherung spezialisiert hat. Seine Artikel bieten fundierte Analysen und rechtlich aufgearbeitete Informationen, die Menschen in schwierigen Lebenssituationen unterstützen sollen. Durch seine langjährige Erfahrung und sein Engagement hat Ingo Kosick maßgeblich dazu beigetragen, dass sozial benachteiligte Menschen in Deutschland besser informiert und unterstützt werden können.

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