Das Jahr 2025 hat Geschichte geschrieben. Noch nie zuvor haben so viele Menschen in Deutschland gleichzeitig den Schritt in den Ruhestand gewagt: Knapp eine Million Versicherte bezogen in diesem Jahr erstmals eine Altersrente – ein Rekord, der selbst Fachleute überrascht hat.
Hinter dieser Marke steht eine Zeitenwende, die sich lange angekündigt hat: Die Babyboomer-Generation, geboren in den 1960er-Jahren, ist nun am Zug. Hunderttausende sind 2025 ins Rentenalter gekommen – und viele wollten nicht länger warten. Bereits jetzt zeigt sich: Rund ein Drittel aller Neurentnerinnen und Neurentner hat die Rente vorzeitig angetreten – teils mit Abschlägen, teils durch Sonderregelungen wie die „Rente mit 63“.
Der große Umbruch beginnt
Der Ansturm auf die Rentenversicherung stellte das System 2025 auf eine harte Probe. Beratungsstellen meldeten Wartezeiten, digitale Zugänge waren überlastet, und die Deutsche Rentenversicherung arbeitete an der Belastungsgrenze. Gleichzeitig rückte die Frage in den Fokus, wie lange das Umlagesystem in seiner jetzigen Form stabil bleiben kann.
„Das Jahr 2025 markiert den Beginn einer demografischen Zäsur“, sagt ein Sprecher des Bundesarbeitsministeriums. Denn was in diesem Jahr begann, wird die kommenden Jahre prägen: Die geburtenstarken Jahrgänge werden Stück für Stück in den Ruhestand gehen – während die Zahl der Erwerbstätigen schrumpft.
Früher raus – der neue Trend
Bemerkenswert ist auch der Wandel in der Einstellung zum Arbeiten: Immer mehr Menschen entscheiden sich bewusst für den früheren Ruhestand. Neben gesundheitlichen Gründen spielt zunehmend der Wunsch nach einem aktiveren, selbstbestimmten Lebensabschnitt nach Jahrzehnten im Beruf eine Rolle.
Viele Arbeitgeber mussten sich 2025 auf diesen Wandel einstellen: Fachkräfte fehlen, Wissen geht verloren, und zugleich rücken neue Generationen mit anderen Arbeitswerten nach.
Ein Jahr, das bleibt
2025 war damit mehr als nur ein Rentenrekord – es war ein Wendepunkt. Der Beginn einer Ära, in der Deutschland lernt, mit dem Alter anders umzugehen: realistischer, bewusster, vielleicht auch gelassener.
Der Generationenwechsel hat begonnen – und seine Folgen werden uns noch lange begleiten.


