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Eltern erwachsener Kinder mit Schwerbehinderung: Kindergeld oft lebenslang

Die Sorge um die eigene Zukunft ist für viele Familien mit schwerbehinderten Kindern jeden Tag spürbar. Mit steigenden Kosten bleibt das lebenslange Kindergeld oft das finanzielle Rückgrat – gerade, wenn der Staat Verantwortung übernimmt.

Mit steigenden Lebenshaltungskosten und geplanten Erhöhungen sichert das Kindergeld Eltern schwerbehinderter Kinder eine stabile Zukunft. Wer die Voraussetzungen erfüllt, kann den Anspruch oft lebenslang nutzen – eine Entlastung, die das Familieneinkommen spürbar stärkt. Alle Details zum neuen Rechtsstand 2026 und praktische Tipps finden Sie exklusiv hier auf Bürger & Geld, dem Nachrichtenmagazin des Vereins Für soziales Leben e. V..​

Wer hat Anspruch auf Kindergeld nach dem 25. Geburtstag?

Eltern behalten den Anspruch auf Kindergeld für erwachsene Kinder mit Schwerbehinderung, sofern die Behinderung vor dem 25. Geburtstag eingetreten ist. Für ältere Jahrgänge kann die Grenze bei 27 Jahren liegen.​

Die Schwere der Behinderung ist entscheidend: Das erwachsene Kind muss nachweislich aufgrund seiner Einschränkungen nicht in der Lage sein, selbst für seinen Lebensunterhalt zu sorgen. Maßstab ist das jährliche Einkommen: 2026 liegt die Grenze bei 12.084 Euro – wer darunter bleibt, gilt als nicht selbst unterhaltsfähig.​

Wie erfolgt der Nachweis?

Die Familienkasse verlangt vollständige und aussagekräftige Unterlagen. Ein Schwerbehindertenausweis, ärztliches Gutachten und gegebenenfalls Bescheide über Erwerbsminderungsrente oder Pflegegrad sind unerlässlich. Besonders wichtig ist ein Nachweis über den Zeitpunkt des Eintritts der Behinderung – dieser muss vor dem 25. Geburtstag liegen, selbst wenn die Diagnose erst später gestellt wird.​

Kindergeldhöhe und geplante Erhöhungen 2026

Ab Januar 2026 steigt das Kindergeld auf 259 Euro pro Kind und Monat. Dies wurde im Rahmen des zweiten Jahressteuergesetzes beschlossen. Der Kinderfreibetrag erhöht sich gleichzeitig auf 9.756 Euro im Jahr.​

Zusätzlich profitieren Familien mit geringem Einkommen von einem höheren Kinderzuschlag: Ab 2026 bis zu 297 Euro monatlich pro Kind. Der Kindersofortzuschlag bleibt weiterhin bei 25 Euro pro Monat.​

Kindergeld und Freibeträge 2026: Übersicht

JahrKindergeld/MonatKinderfreibetrag/JahrKinderzuschlag/MonatSofortzuschlag/Monat
2025255 € ​9.600 € ​292 € ​25 € ​
2026259 € ​9.756 € ​297 €​25 € ​

Welche weiteren Regelungen gelten?

Lebenslange Zahlung ist möglich, solange die Voraussetzungen bestehen und jährlich nachgewiesen werden können. Auch Sozialleistungen (Grundsicherung nach SGB XII), Pflegegrad oder die Betreuung in einer Tagesförderstätte beeinflussen die Anspruchsberechnung positiv.​

Eltern, die ihre schwerbehinderte Kinder in besonderen Wohnformen begleiten, können weiter Kindergeld beziehen – wenn die Einkommensgrenzen eingehalten werden. Entscheidend ist stets die aktuelle Rechtslage und eine transparente Dokumentation gegenüber der Familienkasse.​

FAQ: Kindergeld bei Schwerbehinderung

Gilt der Anspruch wirklich lebenslang?

Ja, solange die Behinderung vor dem 25. Geburtstag eingetreten ist und das Kind nicht in der Lage ist, seinen Lebensbedarf selbst zu decken.

Wer hat Anspruch auf das Kindergeld?

Anspruchsberechtigt sind Eltern, nicht das Kind selbst – auch Adoptiv- oder Pflegeeltern können die Leistung erhalten.

Welche Unterlagen müssen eingereicht werden?

Schwerbehindertenausweis, Gutachten über die Erwerbsunfähigkeit und Nachweise über Höhe und Herkunft des Einkommens.

Steigt das Kindergeld wirklich 2026?

Ja, ab Januar 2026 erhalten Eltern pro Kind und Monat 259 Euro.

Was passiert, wenn das Kind erwerbstätig wird?

Überschreitet das Kind die Einkommensgrenze (12.084 € p.a.), erlischt der Anspruch auf Kindergeld.

Gibt es regionale Unterschiede?

Das Kindergeld unterliegt bundesweit einheitlichen Regeln, regionale Unterschiede können im Detail der Sozialleistungen entstehen.

Fazit

Das lebenslange Kindergeld bleibt für viele Familien mit erwachsenen schwerbehinderten Kindern eine entscheidende finanzielle Stütze. Klare Nachweise, rechtzeitiges Handeln und regelmäßige Kontrolle der Einkommensgrenzen sind für den dauerhaften Anspruch unerlässlich. Die geplante Erhöhung 2026 verschafft Entlastung und stärkt die finanzielle Sicherheit vieler betroffener Haushalte. Wie die Bundesregierung und Tagesschau berichten, ist der rechtssichere Anspruch für Familien von großer sozialer Bedeutung.merkur+2

Redakteure

  • Peter Kosick

    Jurist und Redakteur

    Peter Kosick hat an der Universität Münster Rechtswissenschaften studiert und beide juristische Staatsexamen in Nordrhein-Westfalen mit Erfolg abgelegt. Er arbeitet als freiberuflicher Jurist, ist Autor verschiedener Publikationen und hält Vorträge im Bereich Arbeits- und Sozialrecht. Seit mehr als 30 Jahren engagiert er sich im sozialen Bereich und ist seit der Gründung des Vereins "Für soziales Leben e.V." dort Mitglied. Peter Kosick arbeitet in der Online Redaktion des Vereins und ist der CvD. Seinen Artikeln sieht man an, dass sie sich auf ein fundiertes juristisches Fachwissen gründen.

    Peter hat ebenfalls ein Herz für die Natur, ist gern "draußen" und setzt sich für den Schutz der Umwelt ein.

    Seine Arbeit im Redaktionsteam von buerger-geld.org gibt ihm das Gefühl,  etwas Gutes für das Gemeinwohl zu tun.

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  • ik
    Experte:

    Sozialrechtsexperte und Redakteur

    Ingo Kosick ist ein renommierter Experte im Bereich des Sozialrechts in Deutschland. Er engagiert sich seit über 30 Jahren in diesem Feld und hat sich als führende Autorität etabliert. Als Vorsitzender des Vereins Für soziales Leben e.V., der 2005 in Lüdinghausen gegründet wurde, setzt er sich für die Unterstützung von Menschen ein, die von Armut und Arbeitslosigkeit betroffen sind. Der Verein bietet über das Internet Informationen, Beratung und Unterstützung für sozial benachteiligte Menschen an.

    Ingo Kosick ist zudem ein zentraler Autor und Redakteur auf der Plattform buerger-geld.org, die sich auf Themen wie Bürgergeld, Sozialleistungen, Rente und Kindergrundsicherung spezialisiert hat. Seine Artikel bieten fundierte Analysen und rechtlich aufgearbeitete Informationen, die Menschen in schwierigen Lebenssituationen unterstützen sollen.

    Durch seine langjährige Erfahrung und sein Engagement hat Ingo Kosick maßgeblich dazu beigetragen, dass sozial benachteiligte Menschen in Deutschland besser informiert und unterstützt werden können.

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