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Rentenpaket 2025 beschlossen: Diese 4 Änderungen gelten ab August – und so viel mehr Rente gibt es

Ab August 2025 treten mit dem neuen Rentenpaket wichtige Änderungen in Kraft – von höherer Rente über mehr Rechte für Eltern bis hin zu flexibleren Jobchancen im Ruhestand. Erfahren Sie auf Bürger & Geld, dem Nachrichtenmagazin des Vereins Für soziales Leben e. V., welche vier Beschlüsse der Bundesregierung Ihnen jetzt mehr Geld und neue Möglichkeiten bringen – und wer besonders profitiert.

Die Rente in Deutschland steht ab August 2025 im Zeichen eines von der Bundesregierung verabschiedeten und bundesweit diskutierten Rentenpakets. Viele Modernisierungen und Verbesserungen, die teils schon länger debattiert wurden, sind nun konkret festgelegt worden. In unserem Beitrag zeigen wir, wie das neue Rentenpaket sich auf Rentnerinnen, Rentner, Erwerbstätige und die Gesellschaft auswirkt.

Was ist das Rentenpaket 2025?

Das Rentenpaket 2025 wurde am 6. August von der Bundesregierung als zentrales Gesetzesvorhaben zur Sicherung und Modernisierung der Altersvorsorge verabschiedet. Im Bereich der gesetzlichen Rente gibt es vier grundsätzliche und unmittelbar wirksame Neuerungen, die die Bundesregierung explizit im Paket beschlossen hat:

1. Verlängerung der Haltelinie – Stabilisierung des Rentenniveaus bis 2031

Die sogenannte „Haltelinie“ garantiert, dass das Rentenniveau bis mindestens zum 1. Juli 2031 bei 48 % erhalten bleibt. Ohne diesen Beschluss hätte das Rentenniveau nach 2025 gesenkt werden müssen, was zu einem Reallohnverlust für Rentner geführt hätte. Dank Rentenpaket bleibt der Lebensstandard stabiler.

Beispiel: Wer ab Juli 2031 eine reguläre Rente von 1.500 € bezieht, bekommt durch die Maßnahme rund 35 € mehr monatlich, also 420 € im Jahr.

Direkt dem Rentenpaket zuzuordnen:

  • Gesetzliche Absicherung bis 2031 (und damit politisches Signal für künftige Generationen)
  • Schutz vor „schleichender Altersarmut“

2. Mütterrente III – Gleichstellung bei Kindererziehungszeiten

Das Rentenpaket 2025 regelt, dass nun auch für vor 1992 geborene Kinder drei volle Jahre Kindererziehungszeit angerechnet werden – bislang gab es nur zweieinhalb Jahre.

Details:

  • Ab 2027 sind acht Millionen Mütter und Väter betroffen; die Zahlung erfolgt ab 2028 rückwirkend.
  • Pro Kind bedeutet das etwa 20–25 € mehr Rente monatlich.

Was dem Rentenpaket zuzuschreiben ist:

  • Schließung der Gerechtigkeitslücke zwischen älteren und jüngeren Eltern
  • Deutliche finanzielle Verbesserung für betroffene Familien

3. Wegfall des Anschlussverbots – Mehr Freiheit für Rentner, befristet zu arbeiten

Wer die Regelaltersgrenze erreicht hat, kann künftig – ohne sachlichen Grund und bürokratische Hürden – wieder befristet bei seinem alten Arbeitgeber arbeiten.

Zentrale Neuerung:

  • Aufhebung des Anschlussverbots für befristete Beschäftigung bedeutet: Die Entscheidung zur Weiterarbeit liegt bei Rentner und Arbeitgeber, nicht mehr beim Gesetz.
  • Beitrag zur Bekämpfung des Fachkräftemangels und bessere Vereinbarkeit von Alter und Arbeit.

4. Beitragssatzsteigerung ab 2027

Das Rentenpaket sieht vor, den Beitragssatz zur Rentenversicherung von 18,6 % auf 18,8 % anzuheben – ein Schritt, der die neuen Leistungen (insbesondere die Haltelinie und Mütterrente) finanzieren soll.

Praktische Auswirkungen:

  • Leichte, aber spürbare Zusatzbelastung für Arbeitnehmer/innen und Arbeitgeber/innen ab 2027
  • Sicherung der Finanzierung des Rentensystems und Garant der Reformen

Weitere Aspekte (im Zusammenhang mit dem Rentenpaket)

  • Die Einführung eines einheitlichen Rentenrechts in Ost und West wurde zuvor beschlossen und ist seit 2025 wirksam, fällt aber nicht explizit unter das Rentenpaket 2025.
  • Verbesserungen bei der Erwerbsminderungsrente wurden bereits vorher diskutiert, stehen aber weniger prominent im Rentenpaket selbst.

Ganz konkret: Was ändert sich ab August 2025? (Nur das, was dem Rentenpaket zuzuordnen ist!)

Maßnahme aus dem RentenpaketWirkungWer profitiert?
Rentenniveau bis 2031 bei 48 %Höhere, stabile RentenzahlungenRentner, zukünftige Rentner
Mütterrente III (ab 2027)Mehr Kindererziehungszeiten, mehr GeldFrauen und Männer mit vor 1992 geborenen Kindern
Wegfall AnschlussverbotFlexiblere Jobmöglichkeiten im RuhestandÄltere, Unternehmen/Fachkraftsicherung
Beitragssatz steigt 2027Finanzierung der ReformArbeitnehmer, Arbeitgeber

Warum ist das Rentenpaket 2025 so wichtig?

Durch das Rentenpaket wird in einer Phase großer Unsicherheit ein starkes Signal für Stabilität, Gerechtigkeit und Generationenverantwortung gesendet. Die vier direkt zuzuordnenden Neuerungen sichern die Kaufkraft der Rentner, reduzieren Ungleichheiten (zum Beispiel bei der Mütterrente), tragen zur Fachkräftesicherung bei und machen das System fit für die kommenden Jahre.

Zusammenfassung: Rentenpaket August 2025

Das im August 2025 verabschiedete Rentenpaket markiert einen der wichtigsten rentenpolitischen Schritte der vergangenen Jahre. Hauptwirkungen sind:

  • Sicherheit beim Lebensstandard für aktuelle und künftige Rentner
  • Mehr Gleichstellung und Anerkennung für Eltern
  • Flexibilisierung am Arbeitsmarkt für ältere Menschen
  • Finanzielle Absicherung des Rentensystems durch höhere Beitragssätze

Wer von den Verbesserungen betroffen ist, sollte die neuen Möglichkeiten nutzen und seine Bescheide prüfen – besonders bei Elterneigenschaft und Teilzeitoptionen im Ruhestand. Die Regierung setzt mit dem Rentenpaket 2025 ein klares Zeichen für soziale Sicherheit und eine Alterssicherung, die auch kommenden Generationen Bestand haben soll.

Redakteure

  • ik

    Sozialrechtsexperte und Redakteur

    Ingo Kosick ist ein renommierter Experte im Bereich des Sozialrechts in Deutschland. Er engagiert sich seit über 30 Jahren in diesem Feld und hat sich als führende Autorität etabliert. Als Vorsitzender des Vereins Für soziales Leben e.V., der 2005 in Lüdinghausen gegründet wurde, setzt er sich für die Unterstützung von Menschen ein, die von Armut und Arbeitslosigkeit betroffen sind. Der Verein bietet über das Internet Informationen, Beratung und Unterstützung für sozial benachteiligte Menschen an. Ingo Kosick ist zudem ein zentraler Autor und Redakteur auf der Plattform buerger-geld.org, die sich auf Themen wie Bürgergeld, Sozialleistungen, Rente und Kindergrundsicherung spezialisiert hat. Seine Artikel bieten fundierte Analysen und rechtlich aufgearbeitete Informationen, die Menschen in schwierigen Lebenssituationen unterstützen sollen. Durch seine langjährige Erfahrung und sein Engagement hat Ingo Kosick maßgeblich dazu beigetragen, dass sozial benachteiligte Menschen in Deutschland besser informiert und unterstützt werden können.

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  • Peter Kosick
    Experte:

    Jurist und Redakteur

    Peter Kosick hat an der Universität Münster Rechtswissenschaften studiert und beide juristische Staatsexamen in Nordrhein-Westfalen mit Erfolg abgelegt. Er arbeitet als freiberuflicher Jurist, ist Autor verschiedener Publikationen und hält Vorträge im Bereich Arbeits- und Sozialrecht. Seit mehr als 30 Jahren engagiert er sich im sozialen Bereich und ist seit der Gründung des Vereins "Für soziales Leben e.V." dort Mitglied. Peter Kosick arbeitet in der Online Redaktion des Vereins und ist der CvD. Seinen Artikeln sieht man an, dass sie sich auf ein fundiertes juristisches Fachwissen gründen. Peter hat ebenfalls ein Herz für die Natur, ist gern "draußen" und setzt sich für den Schutz der Umwelt ein. Seine Arbeit im Redaktionsteam von buerger-geld.org gibt ihm das Gefühl,  etwas Gutes für das Gemeinwohl zu tun.

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