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Deutschlandticket: Diese Kündigungsfalle kann dich schnell einen ganzen Monat extra kosten

Du dachtest, das Deutschlandticket ist super flexibel – und kündbar, wann du willst? Ein Datum entscheidet, ob du frei bist oder plötzlich über 60 Euro zu viel zahlst.

Wer das Deutschlandticket nutzt, steckt automatisch in einem Abo – und wer die Kündigungsfrist verpasst, zahlt schnell einen ganzen Monat zu viel. Denn entscheidend ist immer der 10. eines Monats: Bis dahin kannst du kündigen, sonst verlängert sich das Ticket automatisch bis zum Ende des Folgemonats.​

Warum das Deutschlandticket eine Abo-Falle sein kann

Das Deutschlandticket gilt offiziell als flexibel, weil es monatlich kündbar ist und keine Mindestlaufzeit von zwölf Monaten hat. In der Praxis sorgt die starre Frist bis zum 10. aber dafür, dass viele Nutzerinnen und Nutzer ungewollt einen Monat länger zahlen müssen. Besonders tückisch: Das Ticket gibt es ausschließlich als Abonnement, selbst wenn du es nur für einen einzigen Monat nutzen willst.​

Wer sein Ticket etwa für einen Praktikumsmonat, eine Urlaubsphase oder einen kurzen Job im anderen Bundesland braucht, plant häufig nur mit diesen vier Wochen. Wird dann vergessen, rechtzeitig zu kündigen, bucht der Anbieter den Preis automatisch erneut ab – das Abo läuft einfach weiter.​

Die wichtigste Frist: der 10. des Monats

Kern der Regelung ist eine einheitliche Kündigungsfrist: Bis zum 10. Kalendertag eines Monats kannst du dein Deutschlandticket zum Monatsende kündigen. Geht deine Kündigung erst nach diesem Datum ein, zahlst du automatisch auch für den gesamten nächsten Monat – selbst wenn du keinen einzigen Tag fährst.​

Viele Verkehrsverbünde und die Deutsche Bahn formulieren es nahezu identisch:

  • Kündigung bis zum 10. → Abo endet zum Ende des laufenden Monats.​
  • Kündigung nach dem 10. → Abo endet erst zum Ende des Folgemonats, ein weiterer Monat wird komplett berechnet.​

Damit reicht schon ein Tag Verspätung, um mehr als 60 Euro zusätzlich loszuwerden – ohne jede zusätzliche Leistung.​

Nur als Abo – auch wenn du es „nur kurz“ brauchst

Das Deutschlandticket wird immer als Abo ausgestellt, das sich automatisch von Monat zu Monat verlängert. Es startet grundsätzlich zum 1. eines Kalendermonats und gilt dann bis zum Monatsende; untermonatige Buchungen ändern daran nichts, der volle Monatspreis wird trotzdem fällig.​

Offiziell heißt es: Das Ticket ist ein monatlich verlängerbares Abonnement, das du auch nur einen Monat lang nutzen kannst – vorausgesetzt, du kündigst rechtzeitig bis zum 10. Eine monatsübergreifende Nutzung „auf Vorrat“ ist nicht möglich, das Deutschlandticket zählt immer monatsweise.​

So kündigst du rechtzeitig – und vermeidest teure Fehler

Damit das Abo nicht heimlich weiterläuft, musst du aktiv werden – und zwar vor der magischen Grenze am 10. Die Anbieter machen es relativ einfach, aber sie erinnern dich in der Regel nicht automatisch an die Frist.​

Typische Wege zur Kündigung:

  • Online im Kunden- oder Abo-Portal deines Verkehrsunternehmens (z.B. DB-Aboportal).​
  • Direkt in der App, etwa über den DB Navigator oder regionale Ticket-Apps.​
  • Klassisch per Formular, E‑Mail oder Schreiben an den Kundendienst – Hauptsache, die Kündigung geht bis zum 10. zu.​

Wer nur einen Monat fahren will, sollte direkt nach der ersten Ticketbuchung die Kündigung für den gleichen Monat vormerken – so gerät der Termin nicht in Vergessenheit.​

Für wen sich das Ticket trotzdem lohnt

Trotz strenger Fristen bleibt das Deutschlandticket im Nah- und Regionalverkehr eines der preislich attraktivsten Angebote in Deutschland. Wer es regelmäßig nutzt, spart gegenüber Einzeltickets oder teuren Monatskarten der Verkehrsverbünde oft deutlich.​

Besonders profitieren:

  • Pendlerinnen und Pendler mit täglichem Arbeitsweg in Bus und Bahn.​
  • Studierende, Azubis und Beschäftigte mit Jobticket-Varianten, die zusätzliche Rabatte auf den Grundpreis erhalten.​

Wichtig ist nur, die eigene Nutzung ehrlich zu prüfen: Wer das Ticket nur sporadisch braucht, sollte sich die Abo-Regel und den 10. des Monats groß im Kalender markieren.​

Redakteure

  • Peter Kosick

    Jurist und Redakteur

    Peter Kosick hat an der Universität Münster Rechtswissenschaften studiert und beide juristische Staatsexamen in Nordrhein-Westfalen mit Erfolg abgelegt. Er arbeitet als freiberuflicher Jurist, ist Autor verschiedener Publikationen und hält Vorträge im Bereich Arbeits- und Sozialrecht. Seit mehr als 30 Jahren engagiert er sich im sozialen Bereich und ist seit der Gründung des Vereins "Für soziales Leben e.V." dort Mitglied. Peter Kosick arbeitet in der Online Redaktion des Nachrichtenmagazins Bürger & Geld, das der Verein herausgibt und ist der CvD. Seinen Artikeln sieht man an, dass sie sich auf ein fundiertes juristisches Fachwissen gründen.

    Peter hat ebenfalls ein Herz für die Natur, ist gern "draußen" und setzt sich für den Schutz der Umwelt ein.

    Seine Arbeit im Redaktionsteam von Bürger & Geld gibt ihm das Gefühl,  etwas Gutes für das Gemeinwohl zu tun.

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  • ik
    Experte:

    Sozialrechtsexperte und Redakteur

    Ingo Kosick ist ein renommierter Experte im Bereich des Sozialrechts in Deutschland. Er engagiert sich seit über 30 Jahren in diesem Feld und hat sich als führende Autorität etabliert. Als Vorsitzender des Vereins "Für soziales Leben e.V.", der 2005 in Lüdinghausen gegründet wurde, setzt er sich für die Unterstützung von Menschen ein, die von Armut und Arbeitslosigkeit betroffen sind. Der Verein bietet über das Internet Informationen, Beratung und Unterstützung für sozial benachteiligte Menschen an.

    Ingo Kosick ist zudem Autor und Redakteur beim Nachrichtenmagazin Bürger & Geld, das der Verein "Für soziales Leben e.V." herausgibt. Ingo hat sich auf Themen wie Bürgergeld, Sozialleistungen, Rente und Kindergrundsicherung spezialisiert. Seine Artikel bieten fundierte Analysen und rechtlich aufgearbeitete Informationen, die Menschen in schwierigen Lebenssituationen unterstützen sollen.

    Durch seine langjährige Erfahrung und sein Engagement hat Ingo Kosick maßgeblich dazu beigetragen, dass sozial benachteiligte Menschen in Deutschland besser informiert und unterstützt werden können.

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