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Minijob 2026: Mehr Geld, neue Verdienstgrenzen und Chancen für Millionen

Ab 2026 bekommen Minijobber nicht nur mehr Mindestlohn – auch die Verdienstgrenze steigt spürbar. Wer besonders profitiert, wie viele Stunden künftig erlaubt sind und welche Stolperfallen Arbeitgeber beachten müssen, erfahren Sie exklusiv bei Bürger & Geld, dem Nachrichtenmagazin des Vereins Für soziales Leben e. V. Bleiben Sie informiert, wie die neue Regelung Ihren Geldbeutel, Ihre Arbeitszeiten und Ihre soziale Absicherung verändern kann.

Ein Plus für Millionen: 2026 tritt eine wichtige Änderung für Minijobs in Kraft. Es geht dabei nicht nur um einen höheren Stundenlohn, sondern auch um mehr Nettoverdienst, neue Grenzwerte und Vorteile – speziell für bestimmte Gruppen. Doch gleichzeitig heißt es für viele, jetzt genau hinzuschauen und rechtzeitig zu handeln.

Mehr Geld im Minijob: Was sich ab 2026 ändert

Zum 1. Januar 2026 steigt der gesetzliche Mindestlohn auf 13,90€/Stunde. Das führt auch zu einer deutlichen Anhebung der Verdienstgrenze im Minijob: Statt wie bisher 556€ monatlich, dürfen ab 2026 bis zu 602€/Monat (exakt: 602,33€) verdient werden. Die Einkommensgrenze bleibt an den Mindestlohn gekoppelt – und steigt bei jeder weiteren Anpassung automatisch weiter an.

Wer profitiert besonders von den Änderungen?

  • Frauen: Überdurchschnittlich viele Minijobberinnen erhalten einen höheren Stundenlohn, da Frauen häufiger im Minijob arbeiten als Männer.
  • Rentner und Studierende: Für alle, die flexibel dazuverdienen möchten, gibt es mehr Spielraum, ohne in die Sozialversicherungspflicht zu geraten.
  • Arbeitgeber kleiner Unternehmen: Sie gewinnen Planungssicherheit durch die klar definierte, dynamisch berechnete Grenze.
  • Alle, die regelmäßig wenig arbeiten: Da die maximale Arbeitszeit (ca. 43 Stunden/Monat) stabil bleibt, profitieren vor allem jene, die an der Grenze arbeiten.

Die neue Minijob-Regelung: Kein Automatismus ohne Stolperfallen

Mehr Netto vom Brutto

Minijobber erhalten mehr Geld, ohne in die Sozialversicherungspflicht zu rutschen – das ist finanzielle Entlastung für viele Haushalte. Wer regelmäßig die Obergrenze ausschöpft, kann pro Jahr mehrere Hundert Euro zusätzlich erwirtschaften.

Arbeitgeber müssen handeln

Die neue Grenze bringt Anpassungsbedarf bei Arbeitsverträgen, Lohnsoftware und Abrechnungen. Wer die neue Grenze übersteigt, muss statt eines Minijobs künftig einen Midijob anmelden.

Auch Risiken beachten!

Wer mehr als die Vorgaben arbeitet oder verdient, rutscht – manchmal unbemerkt – in die Pflichtversicherung. Daher ist eine genaue Stundenaufzeichnung ab 2026 dringend empfohlen.

Tabelle: Entwicklung von Mindestlohn, Verdienstgrenze und Arbeitszeit im Minijob

JahrMindestlohn (€/h)Minijob-Grenze (€/Monat)Max. Stunden/MonatMidijob-Bereich (€/Monat)
202512,82556ca. 43556,01 – 2.000
202613,90602ca. 43602,01 – 2.000
202714,60633ca. 43633,01 – 2.000

Häufige Fragen (FAQ)

Was passiert, wenn die Minijob-Grenze überschritten wird?

Jede Überschreitung kann zu sozialversicherungspflichtiger Beschäftigung führen. Arbeitgeber und Arbeitnehmer sollten rechtzeitig kontrollieren.

Wie viele Stunden darf ich im Minijob arbeiten?

Die erlaubte Stundenzahl bleibt stabil bei etwa 43 Wochenstunden pro Monat – abhängig von der monatlichen Verdiensthöhe und dem aktuellen Mindestlohn.

Wann lohnt sich der Wechsel vom Minijob zum Midijob?

Wer regelmäßig mehr verdienen möchte und ab 2026 über 602€/Monat kommt, profitiert vom Midijob – hier sind die Sozialabgaben moderater als bei einer Vollzeitstelle.

Sind Rentenverdienstpunkte für Minijobber möglich?

Ja. Auf Wunsch können zusätzlich Beiträge gezahlt werden, damit der Minijob rentenversicherungspflichtig ist. Das lohnt sich langfristig in vielen Fällen.

Was müssen Arbeitgeber jetzt tun?

Alle Minijob-Arbeitsverträge sowie die Lohnabrechnung müssen geprüft und ggf. angepasst werden. Eine professionelle Beratung wird empfohlen.

Fazit vom Verein Für soziales Leben e. V.

Die Anhebung von Mindestlohn und Verdienstgrenze bei Minijobs bringt 2026 echten Mehrwert – vor allem für soziale Gruppen, die bisher am Existenzminimum gearbeitet haben. Rentner, Studierende, Frauen und Beschäftigte im Minijob dürfen sich auf spürbar mehr Netto freuen. Damit gehen jedoch auch neue Pflichten für Arbeitgeber und Arbeitnehmer einher. Die aktuelle Dynamik am Arbeitsmarkt zeigt: Nur wer sich über die Regelungen informiert und sauber abrechnet, profitiert auch wirklich.

Redakteure

  • Peter Kosick

    Jurist und Redakteur

    Peter Kosick hat an der Universität Münster Rechtswissenschaften studiert und beide juristische Staatsexamen in Nordrhein-Westfalen mit Erfolg abgelegt. Er arbeitet als freiberuflicher Jurist, ist Autor verschiedener Publikationen und hält Vorträge im Bereich Arbeits- und Sozialrecht. Seit mehr als 30 Jahren engagiert er sich im sozialen Bereich und ist seit der Gründung des Vereins "Für soziales Leben e.V." dort Mitglied. Peter Kosick arbeitet in der Online Redaktion des Vereins und ist der CvD. Seinen Artikeln sieht man an, dass sie sich auf ein fundiertes juristisches Fachwissen gründen. Peter hat ebenfalls ein Herz für die Natur, ist gern "draußen" und setzt sich für den Schutz der Umwelt ein. Seine Arbeit im Redaktionsteam von buerger-geld.org gibt ihm das Gefühl,  etwas Gutes für das Gemeinwohl zu tun.

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  • ik
    Experte:

    Sozialrechtsexperte und Redakteur

    Ingo Kosick ist ein renommierter Experte im Bereich des Sozialrechts in Deutschland. Er engagiert sich seit über 30 Jahren in diesem Feld und hat sich als führende Autorität etabliert. Als Vorsitzender des Vereins Für soziales Leben e.V., der 2005 in Lüdinghausen gegründet wurde, setzt er sich für die Unterstützung von Menschen ein, die von Armut und Arbeitslosigkeit betroffen sind. Der Verein bietet über das Internet Informationen, Beratung und Unterstützung für sozial benachteiligte Menschen an. Ingo Kosick ist zudem ein zentraler Autor und Redakteur auf der Plattform buerger-geld.org, die sich auf Themen wie Bürgergeld, Sozialleistungen, Rente und Kindergrundsicherung spezialisiert hat. Seine Artikel bieten fundierte Analysen und rechtlich aufgearbeitete Informationen, die Menschen in schwierigen Lebenssituationen unterstützen sollen. Durch seine langjährige Erfahrung und sein Engagement hat Ingo Kosick maßgeblich dazu beigetragen, dass sozial benachteiligte Menschen in Deutschland besser informiert und unterstützt werden können.

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