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Nervenkitzel Endspurt: Ein Jahr vor der Rente – Diese Schritte dürfen Sie jetzt nicht verpassen!

Nur noch ein Jahr bis zur Rente – und die letzten zwölf Monate sind entscheidend! In unserem Leitfaden zeigen wir, worauf Sie jetzt unbedingt achten sollten: Von der Rentenantragstellung über die Klärung Ihrer Krankenversicherung bis hin zur finanziellen Planung. Dieser Artikel stammt von Bürger & Geld, dem Nachrichtenmagazin des Vereins Für soziales Leben e. V., und gibt Ihnen praxiserprobte Tipps mit vertrauenswürdigen Quellen für einen gelungenen Start in den Ruhestand.

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Autor: Chef-Redakteur Experte: Chef-Redakteur

Der Übergang vom Berufsleben in die Rente markiert einen der größten Wendepunkte im Leben. Wer ein Jahr vor dem geplanten Rentenbeginn steht, fragt sich: Bin ich wirklich bereit? Damit der Start in den Ruhestand ohne böse Überraschungen gelingt, sind einige entscheidende Schritte zu beachten. Hier finden Sie die wichtigsten To-dos im Countdown zum wohlverdienten Ruhestand.

Rentenkonto prüfen und Rentenansprüche klären

Bevor der letzte Arbeitstag ansteht, sollten Sie unbedingt Ihr persönliches Rentenkonto prüfen lassen. Die Deutsche Rentenversicherung bietet eine Kontenklärung an, bei der alle Versicherungszeiten, Kindererziehungszeiten, Studienzeiten und mögliche Lücken überprüft werden. Klärungsanträge können Sie noch ein Jahr vor Rentenbeginn stellen. Einfach online oder mit Unterstützung einer Beratungsstelle erledigen.

Experten-Tipp:
Unklare oder fehlende Beitragszeiten können die spätere Rentenhöhe mindern – je früher Sie Lücken feststellen, desto besser können Sie reagieren.

Die Deutsche Rentenversicherung bietet eine Kontenklärung an, bei der alle Versicherungszeiten, Kindererziehungszeiten, Studienzeiten und mögliche Lücken überprüft werden (www.deutsche-rentenversicherung.de).

Finanzielle Bilanz ziehen – Wie hoch wird die Rente wirklich?

Ein Jahr vor Rentenbeginn sollten Sie Ihre voraussichtliche Rentenhöhe mithilfe einer aktuellen Rentenauskunft überprüfen. Die Deutsche Rentenversicherung stellt kostenlose Simulationsrechner zur Verfügung. Hier können Sie verschiedene Faktoren – wie vorgezogener Ruhestand oder zusätzliche Einzahlungen – durchspielen.

Nicht vergessen:
Neben der gesetzlichen Rente spielen auch Ansprüche aus betrieblicher und privater Altersvorsorge, Riester- oder Rürup-Rente eine Rolle. Prüfen Sie auch Lebensversicherungen und andere Vorsorgeprodukte auf Auszahlungstermine und steuerliche Bedingungen.

Zeitfenster für Rentenantrag und Unterlagenverwaltung

Der wohl wichtigste formale Schritt: Stellen Sie Ihren Rentenantrag rechtzeitig – idealerweise drei bis sechs Monate vor dem gewünschten Rentenstart. Ohne Antrag keine Rente! Folgende Unterlagen sollten Sie bereithalten:

  • Personalausweis oder Reisepass
  • Rentenversicherungsnummer
  • Steueridentifikationsnummer
  • Nachweise über Kranken- und Pflegeversicherung
  • Bankverbindung (IBAN & BIC)
  • Ggf. Nachweise über Schwerbehinderung, Kindererziehung, Ausbildungszeiten, Zusatzversorgung

Achten Sie darauf, alle Originalunterlagen parat zu haben – fehlende Dokumente können den Prozess verzögern.

Krankenversicherung und Zusatzversicherungen prüfen

Auch die Kranken– und Pflegeversicherung im Alter will vorbereitet sein. Prüfen Sie spätestens jetzt, ob und wie Sie in die Krankenversicherung der Rentner (KVdR) wechseln oder freiwillig weiterversichert werden. Wer bisher privat versichert war, sollte die Bedingungen (Leistungen, Kosten, Optionstarife für Rentner) genau vergleichen.

Auch andere Versicherungen wie Haftpflicht, Hausrat und gegebenenfalls eine Pflegezusatzversicherung sollten jetzt überprüft und angepasst werden: Vielleicht ist ein Wechsel oder eine Reduzierung sinnvoll, um Kosten zu sparen.

Steuerliche Aspekte und Nebeneinkünfte im Ruhestand

Wussten Sie, dass auch Renteneinkünfte steuerpflichtig sind? Wer ab 2025 erstmals Rente bezieht, muss 83,5% seiner Rentenbezüge versteuern (nachgelagerte Besteuerung – Tendenz steigend). Lassen Sie sich beraten und klären Sie, ob Sie womöglich eine Steuererklärung abgeben müssen oder durch Sonderzahlungen Ihre Steuerlast optimieren können.

Durch die seit 2023 geltenden unbeschränkten Hinzuverdienstmöglichkeiten zur Rente können Sie im Ruhestand weiterarbeiten, ohne Ihre Rente zu kürzen. Planen Sie Nebeneinkünfte und deren steuerliche Auswirkungen rechtzeitig ein.

Lebensplanung und persönliche Ziele nicht vergessen

Nehmen Sie sich Zeit für Ihre persönlichen Träume und Pläne: Was möchten Sie im Ruhestand verwirklichen? Überlegen Sie, wie Sie Ihre Tage gestalten – sozial aktiv bleiben, ein Ehrenamt beginnen, Reisen, neue Hobbys oder Zeit mit der Familie genießen? Auch psychosoziale Angebote der Rentenversicherung können beim Übergang helfen. Gute Planung und klare Ziele geben dem Ruhestand Struktur und Sinn.

Beratung und Informationen einholen

Zögern Sie nicht, professionelle Unterstützung in Anspruch zu nehmen. Beratungsstellen der Deutschen Rentenversicherung, Fachanwälte für Rentenrecht, unabhängige Verbraucherschützer oder soziale Organisationen helfen Ihnen, die nächsten Schritte effizient zu meistern und Fehler zu vermeiden.

Typische Fallstricke vermeiden

  • Fehlerhafte oder verspätete Antragsunterlagen: Reichen Sie den Antrag frühzeitig ein, um Bearbeitungszeiten einzuplanen.
  • Nicht geprüfte Rentenbescheide: Kontrollieren Sie nach Erhalt Ihres Bescheids alle Angaben – Einwände oder Nachbesserungen sind nur kurze Zeit möglich.
  • Unterschätzte Steuer- und Beitragspflichten: Lassen Sie sich auch steuerlich beraten, um später keine bösen Überraschungen zu erleben.
  • Unklare Vorsorgeunterlagen: Sichten und sortieren Sie Versicherungsordner, polieren Sie Ihr Aktenchaos.

Fazit des Vereins Für soziales Leben e. V.

Der letzte Abschnitt vor dem Eintritt in die Rente ist entscheidend – und mit guter Planung gelingt ein entspannter Start ins neue Lebenskapitel. Nutzen Sie die Angebote der Rentenversicherung, verlassen Sie sich auf seriöse Quellen und holen Sie sich rechtzeitig professionelle Unterstützung. So können finanzielle Sicherheit und Lebensfreude im Ruhestand Hand in Hand gehen.

Wichtige Quellen:

  • Deutsche Rentenversicherung (DRV)
  • IhreVorsorge.de
  • VBL.de

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