Die Beantragung der Altersrente ist einer der wichtigsten Schritte auf dem Weg in den Ruhestand. Viele künftige Rentnerinnen und Rentner unterschätzen jedoch, wie entscheidend der richtige Zeitpunkt für die Antragstellung ist. Wer seinen Rentenantrag zu spät stellt, riskiert, den pünktlichen Rentenbeginn – und damit wichtige Einkommensmonate – zu verpassen. In diesem Artikel von „Bürger & Geld“, dem Nachrichtenmagazin des Vereins Für soziales Leben e. V., erfahren Sie exakt, wie früh der Antrag eingereicht werden sollte und was bei verspäteter Antragstellung geschieht.
Wann muss ich den Rentenantrag stellen?
Die Deutsche Rentenversicherung empfiehlt, den Antrag auf Altersrente spätestens drei Monate vor dem gewünschten Rentenbeginn zu stellen. Optimal ist eine Vorlaufzeit von drei bis sechs Monaten. So bleibt genug Zeit, um alle Unterlagen zu sammeln, Rückfragen zu klären und fehlende Versicherungszeiten in Ihrem Versicherungsverlauf gegebenenfalls zu vervollständigen. Weiterführende Informationen und die Möglichkeit, Ihren Antrag direkt online zu stellen, finden Sie auf der offiziellen Seite der Deutschen Rentenversicherung.
Das bedeutet konkret:
- Wer ab 1. Januar 2026 Altersrente beziehen möchte, sollte den Rentenantrag zwischen Juli und Oktober 2025 stellen.
- Der Antrag kann sowohl schriftlich, online über das Portal der Deutschen Rentenversicherung als auch persönlich bei einer Beratungsstelle eingereicht werden.
Viele Rentnerinnen und Rentner sind nach wie vor überrascht, wie lange die Bearbeitung des Rentenantrags dauern kann. Dabei sollten Sie sich vor allem deshalb frühzeitig kümmern, weil die Rentenversicherung fehlende Unterlagen oder ungeklärte Zeiten oft erst nachträglich anfordert.
Was passiert, wenn ich den Rentenantrag zu spät stelle?
Beantragen Sie die Rente später als drei Monate vor Rentenbeginn, kann es passieren, dass die erste Rentenzahlung nicht rechtzeitig kommt. Die Rente wird zwar grundsätzlich rückwirkend gezahlt, jedoch frühestens ab dem Monat der Antragstellung. Wer den Antrag also verspätet einreicht, erhält für zurückliegende Monate ohne Antrag keine Rentenzahlungen. Dies kann insbesondere problematisch sein, wenn keine anderen Einkünfte vorhanden sind.
Wichtige Fakten:
- Die Rente wird grundsätzlich nicht automatisch gezahlt – sie muss beantragt werden.
- Ohne Antrag gibt es für die Zeit vor Antragstellung in der Regel keine Rente, auch wenn das Rentenalter erreicht wurde.
- Ausnahme: Bei Renten wegen Erwerbsminderung und Hinterbliebenenrenten gilt eine rückwirkende Zahlung bis zu zwölf Monate. Für die Altersrente jedoch erst ab dem Monat der Antragstellung.
Welche Unterlagen werden benötigt?
Für den Rentenantrag benötigen Sie:
- Ihren Personalausweis oder Reisepass
- Ihre Versicherungsnummer
- Nachweise über Ihre Versicherungszeiten (z.B. Arbeitsverträge, Ausbildungsbescheinigungen)
- IBAN für die Rentenzahlung
- Bei Bedarf Nachweise über Kindererziehungszeiten oder Zeiten im Ausland
- Bei zusätzlicher Krankenversicherung: Angaben zur Kranken- und Pflegeversicherung
Um den Antrag nicht zu spät zu stellen, empfiehlt es sich, vorab eine Kontoabklärung durchzuführen. Damit werden alle Versicherungszeiten vollständig und korrekt im Rentenkonto erfasst.
Checkliste: So vermeiden Sie Fehler beim Rentenantrag
- Mindestens drei Monate vor Rentenbeginn Antrag stellen
- Fehlende Unterlagen rechtzeitig besorgen
- Versicherungsverlauf prüfen und gegebenenfalls klären lassen
- Auf vollständige Angaben achten (z.B. zu Kindern, Versicherungsnummer)
- Beratung durch die Deutsche Rentenversicherung in Anspruch nehmen
Fazit
Wer den Rentenantrag rechtzeitig – idealerweise drei bis sechs Monate vor Rentenbeginn – stellt, ist auf der sicheren Seite. Sie vermeiden Engpässe beim Einkommen und sichern sich eine nahtlose Rentenzahlung ab dem ersten Monat. Wird der Antrag zu spät gestellt, drohen empfindliche finanzielle Nachteile, da keine rückwirkende Zahlung für zurückliegende Monate (vor Antragstellung) möglich ist. Der Verein Für soziales Leben e. V. empfiehlt allen zukünftigen Rentnerinnen und Rentnern eine frühzeitige und sorgfältige Vorbereitung auf den Rentenantrag.