So viel mehr Rente gibt es seit Juli

So viel mehr Rente gibt es seit Juli
Foto des Autors

von

geprüft von

Zum 1. Juli wurde den Rentnerinnen und Rentnern der Deutschen Rentenversicherung eine höhere Rente ausgezahlt. Des Weiteren ist zu erwähnen, dass der aktuelle Rentenwert in den alten (West) und neuen Bundesländern (Ost) nun gleich hoch ist und dass ein Jahr früher als ursprünglich vom Gesetzgeber geplant. Diese Information wurde von der Deutschen Rentenversicherung Rheinland in Düsseldorf kommuniziert.

Entgeltpunkte werden angeglichen

Rentnerinnen und Rentner in den alten Bundesländern erhalten ab dem 1. Juli monatlich 4,39 Prozent mehr Rente. In den neuen Bundesländern steigen die Renten um 5,86 Prozent.

Damit steigt der aktuelle Rentenwert – also der Wert eines Entgeltpunktes in Euro – in den alten Bundesländern von 36,02 Euro auf 37,60 Euro. In den neuen Bundesländern steigt er von 35,52 Euro auf ebenfalls 37,60 Euro.

Es ist abhängig vom Rentenbeginn, wann Rentenerhöhungen bei den Rentnern eintrifft. Wenn Sie bis einschließlich März 2004 in Rente gegangen sind, wird Ihnen bereits Ende Juni eine höhere Rente ausgezahlt. Falls Ihr Rentenbeginn im April 2004 oder später war, müssen Sie sich bis Ende Juli gedulden, um von der Rentenerhöhung zu profitieren. Sie brauchen sich jedoch keine Sorgen um die Auszahlung zu machen, da diese automatisch erfolgt.

Erhöhung der Renten im Vergleich West – Ost

RenteErhöhung im WestenErhöhung im Osten
500 Euro21,95 Euro29,30 Euro
600 Euro26,34 Euro35,16 Euro
700 Euro30,73 Euro41,02 Euro
800 Euro35,12 Euro46,88 Euro
900 Euro39,51 Euro52,74 Euro
1000 Euro43,90 Euro58,60 Euro
1100 Euro48,29 Euro64,46 Euro
1200 Euro52,68 Euro70,32 Euro
1300 Euro57,07 Euro76,18 Euro
1400 Euro61,46 Euro82,04 Euro
1500 Euro65,85 Euro87,90 Euro
Rentenerhöhung Juli 2023

Was bedeutet ein gleich hoher Rentenwert?

Das Rentenüberleitungs-Abschlussgesetz hat das Ziel, eine schrittweise Angleichung der Renten in West- und Ostdeutschland zu erreichen. Die Rentenanpassung im Jahr 2023 wird durch das Gesetz geregelt und soll sicherstellen, dass der Rentenwert im Osten mindestens 99,3 Prozent des Rentenwerts im Westen entspricht. Ursprünglich war eine Angleichung erst für das Jahr 2024 geplant, jedoch wird diese bereits diesen Sommer erfolgen.

Gemäß gesetzlicher Vorgaben sollte der “Rentenwert (Ost)” ab dem 1. Juli 2018 jährlich um 0,7 Prozent steigen. Zu diesem Zeitpunkt lag der Wert laut Bundesregierung bei 95,8 Prozent. Wenn das Gesetz befolgt wird, wird die Unterscheidung zwischen “Rentenwert (Ost)” und “Rentenwert (West)” bald der Vergangenheit angehören. Voraussichtlich wird ab der Rentenerhöhung im Jahr 2024 ein einheitlicher Rentenwert gelten.

Berufend auf einem Artikel von Zeit Online wird berichtet, dass die frühere Anpassung der Renten auf die höhere Gehaltssteigerung im Osten Deutschlands zurückzuführen ist. Gemäß dem Bericht können Rentner im Osten nun mit durchschnittlich 93 Euro mehr pro Monat rechnen, während es im Westen 71 Euro sind. Es wird erwartet, dass diese Unterscheidung zwischen Ost und West bis zur Erhöhung im Jahr 2024 aufgehoben wird.

Einige Rentner werden plötzlich steuerpflichtig

Es kann vorkommen, dass aufgrund der Erhöhung manche Rentner nun steuerpflichtig werden. Dies ist der Fall, wenn die Rente im Jahr – nach Abzug des persönlichen Rentenfreibetrags und steuermindernder Aufwendungen – den Grundfreibetrag überschreitet. Für Alleinstehende liegt dieser bei 10.908 Euro, während Verheiratete 21.816 Euro zur Verfügung haben. In solchen Fällen sind Betroffene dazu verpflichtet, eine Steuererklärung abzugeben. Darauf macht auch die Deutsche Rentenversicherung Nordbayern aufmerksam.

Der Teil der Rente, der versteuert werden muss, hängt vom Jahr des Rentenbeginns ab. Der Regionalträger betont in einer Pressemitteilung, dass ein späterer Rentenbeginn dazu führen kann, dass ein höherer Anteil der Rente versteuert werden muss. Schlussendlich entscheidet das Finanzamt, welche Rentner eine Einkommenssteuererklärung abgeben müssen. Die Deutsche Rentenversicherung Nordbayern gibt an, dass die Daten zur gesetzlichen Rente automatisch an das Finanzamt übermittelt werden.

Hubertus Heil betonte bei der diesjährigen Rentenanpassung die Bedeutung des Erhalts des Rentenniveaus bis zum Jahr 2025, welches er auf keinen Fall unter 48 Prozent sinken lassen möchte. Heil möchte langfristig die gesetzliche Rente stabilisieren, um sicherzustellen, dass die Menschen auch in Zukunft auf eine zuverlässige Altersvorsorge bauen können. Im internationalen Vergleich erhalten deutsche Rentner bereits jetzt nur wenig von ihrem ehemaligen Gehalt.

Schreibe einen Kommentar