Bürgergeld: 2 Millionen Kinder in Deutschland in Armut – eine Schande!

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Bürgergeld ist der gegenwärtige Name der staatlichen Grundsicherung, der Sozialhilfe. Das Bürgergeld wird für erwerbsfähige, hilfebedürftige Menschen gezahlt – und für ihre Familien, ihre Kinder. Seit fast 10 Jahren hat sich aber die Anzahl der Kinder (und Familien), die auf Bürgergeld (bzw. den Vorgänger Hartz IV) angewiesen sind, nicht wesentlich verändert. Kinder in Armut im reichen Land Deutschland – ein untragbarer Zustand!

Kinderarmut und Bürgergeld – Statistik der Bundesagentur für Arbeit

Aus  einer Auswertung der Bundesagentur für Arbeit, über die in der “Frankfurter Allgemeine Zeitung” (“FAZ”) zu lesen war und über die auch die ARD berichtete, ergibt sich, dass die in den letzten 8 Jahren unveränderte Zahl von fast 2 Millionen Kinder, die auf Bürgergeld angewiesen sind, vor allem im Zuzug von Flüchtlingen nach Deutschland ihren Grund hat.

Das Verhältnis deutscher und ausländischer Kinder, die Bürgergeld beziehen, hat sich jedoch stark verändert. Im Jahr  2015 waren es ca.  1,6 Millionen deutsche Kinder, die auf Sozialleistungen angewiesen waren, sank die Zahl der deutschen Kinder, die auf Bürgergeld angewiesen sind, im März 2023 auf gut 1 Million.

Auf der anderen Seite wuchs  die Zahl ausländischer Kinder, die Bürgergeld beziehen,  von 365.000 auf 935.000, also auf knapp 1 Million.

Anteil der ausländischen Kinder am Bürgergeld stark gestiegen

Aus diesen statistischen Zahlen folgt, dass im Jahr 2023 aufgerundet 48 Prozent der Kinder, die Bürgergeld beziehen, eine ausländische Staatsangehörigkeit besitzen. Blickt man 8 Jahre zurück, so lag der prozentuale Anteil bei knapp 20 Prozent.

Aus den Daten lässt sich ablesen, dass innerhalb der letzten 8 Jahre ca. 300.000 Kinder aus Asylherkunftsländern wie Afghanistan, Irak und Syrien nach Deutschland kamen und Bürgergeld beziehen. Ab Anfang letzten Jahres erhöhte sich diese Zahl um weitere 270.000 Kinder aus der Ukraine als Kriegsflüchtlinge.

Kindergrundsicherung soll Kinder aus dem Bezug von Bürgergeld herausnehmen

Im Jahr 2025 plant die Bundesregierung, staatliche Leistungen für Kinder und Familien neu zu regeln. Kinder sollen aus dem System Bürgergeld herausgenommen werden. Es sollen die unterschiedlichen staatlichen Leistungen, die Familien und Kinder erhalten, etwa das Kindergeld, der Kinderzuschlag, das Bürgergeld für Kinder und Teile des Bildungs- und Teilhabepakets, in einer neuen staatlichen Sozialleistung zusammengefasst werden. Das soll die Kindergrundsicherung sein. Sie soll ohne bürokratische Hürden für alle Familien zugänglich sein. 

Doch die Parteien der Regierungskoalition streiten hinsichtlich der Frage, ob auch die Leistungen für Kinder erhöht werden sollen. Hier sperrt sich insbesondere die FDP. Die Grünen hingegen machen sich für eine leistungsfähige Kindergrundsicherung stark, die die Kinderarmut wirksam bekämpft.  Der  Bundesfinanzminister von der FDP will lediglich 2 Milliarden Euro in die Kindergrundsicherung stecken. Die Bundesfamilienministerin von den Grünen hatte ursprünglich zwölf Milliarden Euro für die neue Leistung für Kinder vorgesehen. Experten halten aber auch diese Summe für zu niedrig, um die Kinderarmut wirklich in die Schranken zu weisen.

Die Opposition der CDU will die Sozialleistungen nicht erhöhen, auch die für Kinder nicht. Denn schließlich würden höhere Sozialleistungen die Menschen abhängig vom Staat machen und verhindern, dass sie sich eine Arbeit suchten.

Kinder und Rentner

Bürgergeld und Kinder ist eine Parallele zu Sozialleistungen und Rentner. Denn es gibt sowohl die Kinderarmut als auch die Altersarmut. Beispiel: Im ersten Quartal des Jahres 2023 waren knapp 700.000 Rentner auf Sozialleistungen angewiesen. Ihre Rente reichte für den Lebensunterhalt nicht aus.

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Zusammenfassung zu Bürgergeld für Kinder

Das Wichtigste zum Schluss in kurzen Worten:

  • Fast 2 Millionen Kinder sind in Deutschland auf das Bürgergeld angewiesen. Fast die Hälfte davon sind Kinder mit ausländischer Staatsangehörigigkeit.
  • Die Kindergrundsicherung soll gegen die Kinderarmut helfen. Sie soll das Bürgergeld für Kinder ersetzen und auch andere Sozialleistungen für Kinder enthalten.
  • Die Kindergrundsicherung soll 2025 eingeführt werden. Ob sie höher als das Bürgergeld für Kinder sein wird, bleibt abzuwarten.