Rentner mit GdB-Ausweis zahlen weniger Steuern – Antrag stellen und Schwerbehinderung feststellen lassen

Renten müssen versteuert werden, jedenfalls zum Teil. Wer einen Schwerbehindertenausweis hat, kann bei der Einkommenssteuererklärung den Behinderten-Pauschbetrag geltend machen, einen Freibetrag. Dadurch müssen Rentner weniger Steuern zahlen.

Rentner, die einen Schwerbehindertenausweis haben, können Steuern sparen.
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Auch Rentner müssen Steuern zahlen, jedenfalls auf den Teil der Rente, der zu versteuern ist. Wer 2024 in Rente geht, muss 83 Prozent seiner Rente versteuern, nur 17 Prozent sind steuerfrei. Das gilt lebenslang.  Mit einem Schwerbehindertenausweis und einem festgestellten Grad der Behinderung lässt sich der steuerfrei Teil der Rente vergrößern. Es gibt den sogenannten Behinderten Pauschbetrag. Dieser kann bis zu 7.200 Euro pro Jahr betragen!

In nachfolgendem Beitrag erklären wir, wie Sie die Steuerlast als Rentner reduzieren können und mit einem Schwerbehindertenausweis weniger Steuern zahlen.

Mit Schwerbehinderung weniger Steuern auf die Rente zahlen

Rentner mit einer Schwerbehinderung können bei der Steuererklärung den Behinderten Pauschbetrag geltend machen und Steuern sparen.

Den Behinderten Pauschbetrag in der Steuer-Erklärung können alle Rentner mit anerkannter Schwerbehinderung geltend machen. Je höher der GdB, desto mehr an Steuern kann man sparen.

Ein festgestellter Grad der Behinderung (GdB) bringt  steuerliche Vorteile. Es  kann der Behindertenpauschbetrag in der Steuererklärung geltend gemacht werden. Er dient dazu,  alle regelmäßigen Kosten abzudecken, die typisch im Zusammenhang mit der festgestellten Behinderung auftreten. Das können etwa Ausgaben für Arzneimittel, erhöhten Wäschebedarf oder Betreuung sein.


Antrag beim Finanzamt erforderlich?

Es ist kein besonderer Antrag beim Finanzamt auf Gewährung der Behinderten-Pauschbeträge notwendig. Die Pauschbeträge werden bei der Einkommensteuererklärung berücksichtigt, wenn man dort die Schwerbehinderung als außergewöhnliche Belastung angibt und einen Nachweis über den Grad der Behinderung beifügt. Eine Kopie des Schwerbehindertenausweises reicht aus.

Wie hoch ist der Behinderten-Pauschbetrag?

Der Behinderten Pauschbetrag, also der Einkommensfreibetrag, der vom Einkommen abgezogen werden kann, ist abhängig von Grad der Behinderung. Wir haben die unterschiedlichen Steuer-Pauschbeträge in nachfolgender Tabelle aufgelistet.


Tabelle Behinderten-Pauschbetrag

So hoch ist der Behindertenpauschbetrag:

Grad der BehinderungBehinderten Pauschbetrag
GdB 20384 Euro
GdB 30620 Euro
GdB 40860 Euro
GdB 501140 Euro
GdB 601440 Euro
GdB 701780 Euro
GdB 802120 Euro
GdB 902460 Euro
GdB 1002840 Euro
Merkzeichen H oder Bl7200 Euro

Besonderheit: Rentner zahlen nur auf einen Teil ihrer Rente Steuern

Den Pauschbetrag zieht das Finanzamt von den Einkünften, also insbesondere der Rente, ab. So müssen Rentner weniger Steuern zahlen. Rentner müssen allerdings nicht ihre komplette Rente versteuern, sondern nur einen Teil. Wie hoch dieser steuerpflichtige Anteil der Rente ist, hängt von dem Jahr ab, in dem die Rente erstmalig bezogen wird. Wie oben erwähnt gilt für alle, die im Jahr 2024 in Rente gehen, dass 87 Prozent der Rente versteuert werden müssen.

Der steuerpflichtige Anteil einer Rente hat nichts mit einer möglichen Schwerbehinderung zu tun. Er ist unabhängig davon. Die Schwerbehinderung reduziert deshalb die Steuern auf den Teil der Rente, auf den Steuern zu zahlen sind.


Rechtsgrundlagen zum Behinderten Pauschbetrag: § 33b EStG und § 65 EStDV

Die einschlägigen Rechtsgrundlagen für die Behinderten-Pauschbeträge findet man im Einkommensteuergesetz, nämlich in § 33b EStG und in der Einkommensteuer-Durchführungsverordnung, genauer in § 65 EStDV.

Zusammenfassung zum Behinderten-Pauschbetrag

Das Wichtigste zum Schluss kurz zusammengefasst:

  • Renten müssen – wenn auch nur zum Teil – versteuert werden.
  • Den steuerpflichtigen Teil der Rente kann man mit dem Behinderten Pauschbetrag reduzieren und so eine weitere Steuerersparnis herbeiführen.

Quellen

Wikipedia

Eigene Recherche