Kann Bürgergeld-Regelsatz der Inflation standhalten?

Kann Bürgergeld-Regelsatz der Inflation standhalten?
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Jeder Besuch im Supermarkt ist besonders für Bezieher von Bürgergeld ein Abenteuer für sich, jeden Tag, jede Woche. Abenteuer, weil jedes Mal das Preisetikett (etwas) einen höheren Euro-Betrag anzeigt.

Besonders hart von der Inflation, der Geldentwertung, betroffen sind arme Menschen. Das ist leicht nachvollziehbar. Ihr Geld reicht unter normalen Umständen gerade, um den Lebensunterhalt sicherstellen zu können. Wird das Geld nun stetig weniger Wert, die Waren also stetig teurer, so ist irgendwann der geringe Vorrat an Geld, die Haushaltskasse, erschöpft.

Diese Situation ist gegenwärtig besonders schlimm, da die Inflation besonders die Bereiche Lebensmittel und Haushaltsenergie, also Strom, getroffen hat.

Strompreise sind ein Herausforderung für Bürgergeld-Bezieher

Bürgergeld-Bezieher müssen die Stromkosten, also die Kosten für den allgemeinen Haushaltsstrom, nicht für den Heizstrom, aus dem Regelsatz bezahlen. Das bedeutet, je teurer der Strom wird, desto weniger bleibt vom Regelsatz für die Deckung anderer Bedarfe übrig.

Zwar wurde der Regelsatz zu Beginn des Jahres 2023 nicht unerheblich angehoben, dennoch kann die Anhebung die laufende und weiter steigende Inflation nicht komplett ausgleichen.

Ein wenig hilft seit Anfang März 2023 die Strompreisbremse. Sie wird auch Strompreisdeckel genannt. Die Energiekonzerne dürfen nun Verbrauchern nicht mehr als 40 Cent pro Kilowattstunde in Rechnung stellen, und zwar für einen Verbrauch, der 80 Prozent des Vorjahresverbrauchs entspricht. Nur der darüber hinausgehende Verbrauch muss entsprechend dem Marktpreis bezahlt werden.

Lebensmittelpreise besonders stark gestiegen

Die Preise für Lebensmittels sind im Jahr 2023 ebenfalls besonders stark angestiegen. Auch Lebensmittel müssen Bürgergeld-Bezieher aus dem Regelsatz zahlen, wie andere alltäglich notwendige Waren.

Bei Lebensmitteln betrug die Inflationsrate von Januar 2022 bis Januar 2023 ganze 20,2 Prozent. Die Erhöhung des Regelsatzes zum 1. Januar 2023 hingegen betrug nur etwas mehr als 10 Prozent.

Das bedeutet für Bürgergeld-Bezieher das sie noch sparsamer haushalten müssen. Das funktioniert oft nur mit Hilfe der „Tafeln“, also gemeinnütziger Vereine, die Lebensmittel sehr günstig an bedürftige Menschen abgeben.

Forderung: Bürgergeld Regelsatz muss erhöht werden

Behält die Inflation, also die Preissteigerungsrate, im laufenden Jahr 2023 ihre nach oben zeigende Entwicklung bei, so muss der Bürgergeld Regelsatz angehoben werden. Diese Forderung der Wohlfahrtsverbände richtet sich an die Politik und den Gesetzgeber.

Zusammenfassung zu Bürgergeld und Inflation

Das wichtigste kurz notiert:

Der Bürgergeld Regelsatz kann trotz der Erhöhung Anfang 2023 die Inflation nicht ausgleichen. Das gilt insbesondere für die stark gestiegenen Preise von Strom und Lebensmitteln. Der Regelsatz muss erhöht werden!