Bürgergeld: Familie mit 3 Kindern – wie viel Geld gibt es?

Bürgergeld: Familie mit 3 Kindern - wie viel Geld gibt es?

Das Bürgergeld wurde zum 1. Januar 2023 eingeführt und hat viele Verbesserungen für Familien mit Kindern mit sich gebracht. Nunmehr haben auch Kinder Anspruch auf Bürgergeld, nicht mehr „nur“ auf Sozialgeld. Wie rechnen hier vor, wie hoch der Bürgergeld Anspruch für eine Familie mit 3 Kindern ist.

Das Geld ist für Bürgergeld-Empfänger knapp. Doch wie hoch ist der Regelsatz für eine Familie

Bürgergeld Regelsatz für Familie mit drei Kindern

Die Höhe des Bürgergeld Regelsatzes für Kinder variiert mit dem Alter der Kinder. In unserem Berechnungsbeispiel gehen wir von einem Alter der Kinder von 10, 13 und 15  Jahren aus. Folglich hat die Familie folgenden Regelbedarf, der durch die Regelsätze abgedeckt wird.

451 Euro Regelbedarf Vater

451 Euro Regelbedarf Mutter

420 Euro Regelbedarf Kind (15)

348 Euro Regelbedarf Kind (13)

348 Euro Regelbedarf Kind (10)

Die Summe des Regelbedarfs beträgt danach 2018 Euro.


Unterkunftskosten zusätzlich durch Jobcenter gezahlt

Das Jobcenter zahlt zusätzlich zum jeweiligem Regelsatz auch noch die Kosten der Unterkunft für die Bedarfsgemeinschaft der Familie. Nehmen wir an, die Kaltmiete beträgt 850 Euro, die Nebenkosten betragen 120 Euro und die Heizkosten belaufen sich auf 200 Euro. Das Jobcenter zahlt somit zusätzlich zum Regelsatz noch 1170 Euro für die Kosten der Unterkunft (Miete etc).

Der Bedarf der Familie beträgt damit insgesamt 3188 Euro.

Einkommen wird auf den Bürgergeld Anspruch angerechnet

Dem Bedarf der Familie mit 3 Kindern wird ihr Einkommen gegenübergesetzt.

In voller Höhe wird immer das Kindergeld angerechnet. Bei drei Kindern beträgt es aktuell 3 x 250 Euro, also 750 Euro.

Ist kein weiteres Einkommen vorhanden, so würde der Bürgergeld Anspruch der fünfköpfigen Familie 2638 Euro betragen.


Erwerbseinkommen im Rahmen der Einkommensfreibeträge auf Bürgergeld anrechenbar

Ist jedoch Erwerbseinkommen vorhanden, so wird auch das Erwerbseinkommen teilweise auf den Bürgergeld Anspruch angerechnet. Teilweise deshalb, weil es Einkommensfreibeträge gibt.

Berechnungsbeispiel Einkommensanrechnung

Hat beispielsweise die Mutter ein Bruttoeinkommen von 3000 Euro (netto 2000 Euro), der Vater ein Bruttoeinkommen von 1000 Euro (netto 1000 Euro), so sieht die Rechnung wie folgt aus. Dabei wird das Einkommen der Mutter und des Vaters getrennt betrachtet hinsichtlich der Einkommensanrechnung:

Vater: 1000 Euro brutto (1000 netto)

  • Grundfreibetrag: 100 Euro
  • 20 Prozent Freibetrag für Gehalt zwischen 100 und 520 Euro: 84 Euro
  • 30 Prozent Freibetrag für Gehalt zwischen 520 und 1000 Euro: 144 Euro

Gesamtfreibetrag: 228 Euro

Anrechnungsbetrag auf das Bürgergeld:  772 Euro

Mutter 3000 Euro brutto (2000 Euro netto)

  • Grundfreibetrag: 100 Euro
  • 20 Prozent Freibetrag für Gehalt zwischen 100 und 520 Euro: 84 Euro
  • 30 Prozent Freibetrag für Gehalt zwischen 520 und 1000 Euro: 144 Euro

Gesamtfreibetrag: 228 Euro

Anrechnungsbetrag von Vater und Mutter auf das Bürgergeld:  1772 Euro (Freibetrag wird vom Netto-Gehalt abgezogen)

Insgesamt würden 2544 Euro aus Erwerbseinkommen auf das Bürgergeld angerechnet werden. Hinzu kommen 750 Euro Kindergeld. Das bedeutet eine Gesamtanrechnung von 3294 Euro.

Der Bedarf der Familie liegt nur bei 3188 Euro. Folglich ist kein Anspruch auf Bürgergeld gegeben.

Eventuell besteht noch ein Anspruch auf Kinderzuschlag und ein Anspruch auf Wohngeld.

Bürgergeld Anspruch für Familie mit 3 Kindern berechnen

Wollen Sie als Familie mit 3 Kindern Ihren Bürgergeld Anspruch genau berechnen, so nutzten Sie den Bürgergeld Rechner des  Vereins Für soziales Leben e.V.. Anhand des Ergebnisses können Sie sehen, ob sich ein Antrag auf Bürgergeld lohnen würde.

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