Wir sind keine Schmarotzer!” : Einblick in den verzweifelten Alltag einer Bürgergeld-Familie

"Jeden Tag aufs Neue kämpfen": Ein erschütternder Einblick in das Leben einer alleinerziehenden Mutter mit zwei Kindern, die trotz harter Arbeit auf Bürgergeld angewiesen ist. Erleben Sie hautnah, wie diese Menschen mit den täglichen Herausforderungen, finanzieller Unsicherheit und gesellschaftlicher Stigmatisierung umgehen. Unser Redaktionsmitglied hat zugeschaut und schildert seinen Einblick.

Wie sieht der Alltag einer Bürgergeld Familie aus?
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In der Politik, aber auch in unserer Gesellschaft, wird täglich über das Bürgergeld diskutiert: Ist es zu hoch, soll es abgeschafft werden, unterstützt der deutsche Staat zu viele Ausländer? – So und so ähnlich lauten die Themen der gegenwärtigen Bürgergeld-Diskussion.

Doch wie sieht es tatsächlich in den Familien aus, die auf Bürgergeld angewiesen sind? Unserer Redaktionsmitglied Hartmut Dreier hat die Familie von Sarah K., eine alleinerziehende Mutter mit Migrationshintergrund, einen Tag lang begleitet und seinen Eindruck in seinem Beitrag kurz niedergeschrieben. Lesen Sie selbst!

Eine Reportage über den Alltag einer Bürgergeldfamilie

Wie kommt eine Bürgergeld Familie im Alltag zurecht? Eine Kurzreportage.
Bildquelle: Canva

Der Alltag einer Mutter mit 2 Kindern, die auf Bürgergeld angewiesen ist, ist stressig und alles andere als einfach.

6:30 Uhr: Der Wecker klingelt schrill. Sarah, die alleinerziehende Mutter von zwei Kindern, schaltet ihn ab und seufzt. Schon wieder ein neuer Tag voller Herausforderungen. Sie steht auf, wäscht sich an und macht Frühstück für ihre Kinder Jonas (8 Jahre) und Emma (7 Jahre). Vorher müssen die Kinder in die Schule.

7:00 Uhr: Jonas und Emma sind endlich fertig angezogen und essen ihr Frühstück. Sarah muss sich beeilen, um pünktlich zu ihrem Termin beim Jobcenter zu kommen.

7:30 Uhr: Die Kinder sind aus dem Haus. Zum Glück können Sie ihren Weg in die Schule schon allein meistern. Gemeinsam mit anderen Kindern.

Mit dem Bus geht es zum Jobcenter. Dort angekommen, muss Sarah eine halbe Stunde warten, bis sie an die Reihe kommt. Endlich spricht sie mit ihre Integrationsfachkraft. Es ist ein allgemeiner Besprechungstermin. Es geht darum, was Sarah tun muss, um ihre Chancen auf dem Arbeitsmarkt zu verbessern.

9:30 Uhr: Sarah besucht ein Integrationsprojekt, das bei einem Bildungsträger stattfindet. Sarah verbessert dort ihre Deutschkenntnisse und trainiert Vorstellungsgespräche.

12:00 Uhr: Mittagspause. Sarah hat keinen Appetit. Sie muss jeden Cent zweimal umdrehen, und für ein gesundes Mittagessen ist oft einfach zu wenig Geld da. Sie kauft sich ein belegtes Brötchen beim Bäcker um die Ecke.

13:00 Uhr: Das Integrationsprojekt geht weiter. Sarah ist müde und frustriert. Sie wünscht sich nichts sehnlicher, als einen Job zu finden und endlich aus dem Bürgergeld-Bezug herauszukommen.

15:00 Uhr: Das Projekt ist endlich vorbei. Sarah ist zu Hause, ehe ihre Kinder von der Schule zurück sind.

16:00 Uhr: Zu Hause angekommen, machen Jonas und Emma ihre Hausaufgaben. Sarah kocht Abendessen. Heute gibt es Nudeln mit Tomatensoße.

18:00 Uhr: Nach dem Abendessen spielen Jonas und Emma noch eine Weile draußen. Glücklicherweise gibt es in der Nähe einen Spielplatz. Sarah putzt die Wohnung auf und wäscht das Geschirr.

20:00 Uhr: Es ist Zeit fürs Bett. Sarah liest Jonas und Emma noch eine Geschichte vor. Dann gehen sie ins Bett und schlafen schnell ein.

21:00 Uhr: Sarah ist erschöpft. Sie setzt sich auf die Couch und schaltet den Fernseher ein. Doch sie kann sich nicht konzentrieren. Ihre Gedanken kreisen um die Zukunft. Wann wird sie endlich einen Job finden? Sie möchte ihren Kindern eine gute Zukunft beiten.

22:00 Uhr: Sarah geht ins Bett. Sie hofft, dass sie morgen besser schlafen kann.

Bürgergeld: Jeder Tag ist eine Herausforderung

Am nächsten Tag beginnt der Alltag aufs Neue.

Die Geschichte der Familie Sarah K. ist leider kein Einzelfall. In Deutschland leben über 5 Millionen Menschen, die auf das Bürgergeld angewiesen sind. Viele von ihnen haben den dringenden Wunsch, wieder auf eigenen Beinen zu stehen. Sie wissen: Bürgergeld kann Menschen in Not helfen, aber es ist kein Dauerlösung.

Unsere Meinung

Es braucht mehr Investitionen in Bildung und Ausbildung, um den Menschen die Chance zu geben, einen guten Job zu finden und ein selbstbestimmtes Leben zu führen – jenseits vom Bürgergeld. Fördern muss im Mittelpunkt stehen! Es gilt zudem, das Bewusstsein in der Bevölkerung dafür zu wecken, dass die weit überwiegende Mehrheit der Leistungsbezieher aus dem Bürgergeld-Kreislauf austeigen möchte. Bürgergeld Bezieher sind nicht faul und arbeitsscheu!

Was Sarah dazu sagt? Das: “Ich will einfach nur arbeiten!”